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PROGRAMMATIC

Programmatic Advertising 2025 aus der Perspektive von The Trade Desk

Daniel Neuhaus, 7. Februar 2025
Bild: Bud Helisson – Unsplash

Das Jahr 2024 hat für die Werbeindustrie einen echten Wendepunkt markiert. Denn die steigende Bedeutung des offenen Internets schlägt sich nun auch in zunehmendem Maße in den Planungen der Werbetreibenden nieder. Zusätzlich hat die Branche erkannt, dass das volle Potenzial erst dann gehoben werden kann, wenn der Einkauf digitaler Werbeflächen konsequent weiterentwickelt wird. Das Ziel: deutlich effizientere und transparentere Prozesse.

Diese Entwicklung ist eng damit verbunden, dass die Werbetreibenden sich zunehmend fragen, ob die Walled Gardens wirklich noch das richtige Umfeld für ihre Anzeigen sind. Oder ob es nicht erfolgversprechender ist, noch mehr auf die stark wachsenden und äußerst innovativen Kanäle Connected TV (CTV) und Digital Audio zu setzen. 2025 wird daher ein sehr spannendes Jahr, in dem datengetriebene Werbung durch Themen wie Identity, Supply-Path-Optimierung und Omnichannel weiter an Präzision zulegen wird.

Eine unvermeidliche Revolution im Online-Targeting

Unabhängig vom Ausgang des Kartellverfahrens gegen Google werden sich 2025 die Spielregeln im Internet und damit auch für digitale Werbung ändern. Große Publisher und Werbetreibende setzen bereits heute auf neue und smarte Identity-Lösungen, mit denen sie nicht nur ihre Zielgruppen optimal erreichen, sondern diese mittels Frequenz-Optimierung auch mit der richtigen „Dosis“ an Botschaften versorgen können. Davon dürfte besonders das offene Internet mit seinen Nutzern profitieren.

Dank ihrer herausragenden Möglichkeiten in Sachen Targeting und Erfolgsmessung werden die Kanäle CTV und Digital Audio ihren Anteil am Werbekuchen im kommenden Jahr weiter ausbauen. Die von ihnen erhobenen und – im Gegensatz zu den Walled Gardens – auch bereitgestellten Daten geben den Werbetreibenden die benötigte Transparenz, um jederzeit erkennen zu können, wie effektiv und effizient ihre Budgets eingesetzt worden sind und welche Schlüsse daraus zu ziehen sind. Im Ergebnis entsteht ein Daten-Kreislauf, von dem die gesamte Industrie profitieren wird.

Die Bereinigung der Supply Chain gewinnt an Fahrt

Viele Werbetreibende hinterfragen nicht nur ihre Präsenz in den Walled Gardens, sondern stellen auch ihre Supply Chain auf den Prüfstand. Die Branche setzt daher verstärkt auf Supply-Path-Optimierung (SPO).

Die Werbetreibenden brauchen mehr Transparenz innerhalb des Werbe-Ökosystems, um zu wissen, dass das von ihnen eingekaufte Inventar auch einen echten Wert darstellt. Wir sollten uns als Branche gemeinsam dafür starkmachen, dass jede Stufe in der Werbe-Supply-Chain einen echten Mehrwert erzeugt. Das bedeutet aber auch, dass nicht wertstiftende Tätigkeiten oder Services konsequent gestrichen werden. Lasst uns 2025 zum Jahr des Kampfes gegen die Verschwendung innerhalb der Supply Chain machen!

Das Potenzial von Omnichannel-Kampagnen nutzen

Der Trend, dass jeder Verbraucher einen ganz eigenen Mix aus Medienkanälen und Endgeräten nutzt, wird sich 2025 weiter verstärken. Um in einer solchen Welt mit meinen Botschaften die für mich relevanten Zielgruppen zu erreichen, führt an einer Omnichannel-Strategie kein Weg vorbei.

Unsere eigenen Untersuchungen haben gezeigt, dass Omnichannel-Kampagnen 1,4-mal mehr Aufmerksamkeit erzielen als Kampagnen, die nur auf einer einzelnen Plattform laufen. Außerdem ist die Wahrscheinlichkeit, dass die Konsumenten zur Marke eine Verbindung aufbauen, beim Omnichannel-Ansatz 1,9-mal höher.

Einen zusätzlichen Boost erhalten Omnichannel-Kampagnen durch die neuen Identity-Lösungen, die es - datenschutzkonform - ermöglichen, eine Nutzer-ID über verschiedene Kanäle hinweg zu verfolgen. 2025 werden wir daher immer mehr Kampagnen sehen, die ihren Omnichannel-Ansatz mit diesen neuen technologischen Möglichkeiten kombinieren.

Tech Finder Unternehmen im Artikel

Bild Daniel Neuhaus Über den Autor/die Autorin:

Daniel Neuhaus leitet seit Februar 2024 das DACH-Geschäft von The Trade Desk. Bereits seit zwei Jahrzehnten gehört Daniel Neuhaus zu den einflussreichsten Köpfen der deutschen Data- und Programmatic-Branche: Mit Emetriq gründete er den führenden deutschen Datenpool (heute Teil der Deutschen Telekom).  Die Karriere des Hamburgers begann 1994 bei der Axel Springer AG. Daniel Neuhaus verantwortete dort maßgeblich den ersten Launch von Bild.de und war Mitglied der ersten Geschäftsleitung der Website. Danach wirkte er als Director of Ecommerce und Managing Director bei Eventim, bevor er als General Manager die Online- und Marketingbereiche der Computer-Bild-Gruppe leitete. Zudem gründete er den Targeting-Anbieter Xplosion Interactive und spielte als CEO eine Schlüsselrolle beim Aufbau der Adtech-Gruppe mrge. Als anerkannter Digitalexperte und Pionier im offenen Internet ist Daniel Neuhaus ein gefragter Redner zu den Themen Programmatic, Plattform-Ökonomie und Data Driven Advertising.

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