First-Party-Datenstrategie als Basis für Retail Media und CTV-Werbung
Sylwia Iwanejko-Sajewska, 25. Februar 2025
Die Marketingbranche erlebt aktuell eine grundlegende Veränderung. Der Rückgang von Third-Party-Cookies hat die digitale Branche dazu gezwungen, ihre Abhängigkeit von externen Datenquellen zu überdenken, wodurch First-Party-Daten zunehmend an Bedeutung gewinnen. Retail Media entwickelt sich zu einem der am schnellsten wachsenden Werbekanäle, während Streaming (CTV) für Konsumenten im Alltag immer relevanter wird. Das IAB prognostiziert in 2025 ein Wachstum von 15,6 Prozent für Retail Media und 13,8 Prozent für CTV. Beide Kanäle beanspruchen erhebliche Werbeinvestitionen für sich, da sie datengetriebene, gezielte Werbeansprachen ermöglichen. Um das volle Potenzial dieser Kanäle auszuschöpfen, reicht der reine Zugang zu First-Party-Daten jedoch nicht aus. Entscheidend ist eine kohärente Datenstrategie und Technologien, die es ermöglichen, diese Daten kanalübergreifend und effektiv zu nutzen.
Die Herausforderungen für Werbetreibende
Trotz des schnellen Wachstums von Retail Media und CTV haben viele Werbetreibende Schwierigkeiten, den ROI auf diesen Kanälen zu optimieren. Die größten Herausforderungen bestehen in fragmentierten Daten und oft fehlender Verbindung der einzelnen Adtech- und Martech-Lösungen, was in Summe eine kanalübergreifende Kampagnenauslieferung erschwert.
Datensilos sind eine große Herausforderung für effektive Retail-Media- und CTV-Strategien. Kundendaten in Martech-Stacks (z. B. CRM und Customer-Data-Plattformen) sind oft von den Adtech-Systemen getrennt, die für Targeting und Messung verantwortlich sind. Diese Fragmentierung verhindert, dass Werbetreibende eine einheitliche Sicht auf ihre Kunden über verschiedene Kanäle hinweg haben, was es schwierig macht, Kampagnen zu optimieren und ihre tatsächliche Wirkung zu verstehen.
Als weitere Herausforderung offenbart sich der Reifegrad der beiden Kanäle, Retail Media und CTV, und damit der einhergehende Mangel an Standardisierung. Ein gemeinsamer Nenner in Form von einheitlichen KPIs wurde in der Industrie noch nicht eingeführt.
Hinzu kommt, dass Datenschutzvorschriften wie die DSGVO bereits den Austausch und die Nutzung von Daten reglementieren. Dies stellt die Werbetreibenden vor die Herausforderung, verfügbare Datensätze geschickt unter dem Einsatz der dedizierten Technologien so zu verwenden, dass datenschutzkonforme Audience-Erkenntnisse und Performance-Uplift sichergestellt werden.
First-Party-Daten: Die Basis für nachhaltige ROIs in Retail und CTV
Angesichts der Herausforderungen, vor denen die Branche steht, wird immer deutlicher, dass First-Party-Daten der Schlüssel zur Lösung vieler dieser Probleme sind. Diese Daten, die direkt von den Kunden selbst stammen, ermöglichen nicht nur präzises Targeting, sondern bieten auch eine datenschutzkonforme Möglichkeit, Werbekampagnen kanalübergreifend zu optimieren.
Entscheidend dabei ist, ob man eine einheitliche Datenstrategie verfolgt, um das maximale Potenzial dieser Daten auszuschöpfen.
Fragmentierung überwinden durch eine integrierte Datenstrategie
Es gilt, eine einheitliche und integrierte Datenstrategie zu implementieren, anstatt sich auf isolierte Datenpunkte zu verlassen. Eine einheitliche Strategie bedeutet, dass Daten aus unterschiedlichen Quellen – z. B. CRM-Systemen, Retail-Media-Netzwerken und CTV-Insights – in einer zentralen Datenbank (Repository) konsolidiert werden, um Konsistenz und Genauigkeit sicherzustellen.
Eine integrierte Strategie wiederum fokussiert sich darauf, diese Datenpunkte über verschiedene Marketing- und Ad-Technologien hinweg zu verbinden, sodass eine nahtlose, kanalübergreifende Aktivierung gewährleistet wird. Moderne Datenmanagement-Plattformen, wie auch Data-Clean-Rooms, stellen sicher, dass die Daten zentral organisiert werden und gleichzeitig die Nutzung über verschiedene Systeme hinweg gesichert und optimiert erfolgt. Diese Technologien unterstützen nicht nur die Privacy-First-Prinzipien, sondern garantieren auch, dass wertvolle Datenanalysen und Insights auf datenschutzkonforme Weise erstellt und verwendet werden.
Wenn First-Party-Daten mit Privacy-First-Technologien genutzt werden, können Unternehmen wertvolle Einblicke gewinnen und gleichzeitig die Privatsphäre der Verbraucher schützen. Dies stärkt das Vertrauen der Kunden und erleichtert die Anpassung an regulatorische Anforderungen.
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