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Rezession beflügelt Streaming-Abos mit Werbung

27. Januar 2025 (jh)

Die deutsche Wirtschaft befindet sich in einer Rezession, was zu einer spürbaren Verunsicherung der Verbraucher:innen führt. Viele versuchen, Kosten zu senken – ein Verhalten, das sich zunehmend auch auf die Nutzung von Streaming-Diensten auswirkt. Immer mehr Menschen wechseln zu werbefinanzierten Anbietern, die kostengünstigere Alternativen bieten. Insbesondere Dienste ohne werbefinanzierte Optionen werden von Kund:innen zugunsten günstigerer Alternativen ersetzt. Dies geht aus der aktuellen “Consumer Evolution Detector”-Studie der Groupm hervor.

Die repräsentative Studie wird zu Beginn eines jeden Quartals durch die Expertinnen und Experten von Groupm durchgeführt. Für die aktuelle Erhebung im vierten Quartal 2024 wurden deutschlandweit im Rahmen einer Online-Befragung 1.013 Personen zwischen 18 und 69 Jahren im Zeitraum vom 31. Oktober bis 11. November 2024 zu ihrem Konsumverhalten befragt.

Die Ergebnisse zeigen einen klaren Trend: Immer mehr Verbraucher:innen entscheiden sich für preisgünstige, werbefinanzierte Streaming-Abos. Im Vergleich zum vierten Quartal 2023 ist der Anteil der Nutzer:innen solcher Plattformen um ein Drittel auf nun insgesamt 32 Prozent gestiegen. Gleichzeitig verliert das Segment der hochpreisigen, werbefreien Angebote an Boden. Die Nutzung dieser Dienste sank im Vergleich zum Vorjahr um fast 13 Prozent auf aktuell 54 Prozent. Trotz der weiterhin hohen Nutzerzahlen zeichnet sich laut der Expertinnen und Experten ein klarer Abwärtstrend ab.

Bild: Groupm Nicole Ferguson, Groupm

“Preisgünstigere Streaming-Angebote mit Werbung treffen den Nerv der Zeit. Mit attraktiven Tarifen haben sie sich zu einer ernsthaften Alternative zu den werbefreien Streaming-Abos entwickelt”, erklärt Nicole Ferguson, Managing Director bei Groupm. “Für Werbetreibende ergeben sich daraus neue Potenziale, potenzielle Kunden über gezielte Werbung zu erreichen. Die Öffnung der großen Streaming-Dienste für Werbung war ein enorm wichtiger Schritt, um eine tatsächlich vollumfängliche Zielgruppenansprache realisieren zu können.”

Wachstumspotenzial für werbefinanzierte Streaming-Dienste

Die Studie zeigt zudem, dass werbefinanzierte Angebote erhebliches Entwicklungspotenzial besitzen. Rund ein Viertel der Deutschen, die solche Dienste bislang nicht nutzen, planen, künftig kostenlose Streaming-Anbieter mit Werbung auszuprobieren. Etwa jede:r Fünfte kann sich vorstellen, ein niedrigpreisiges, werbefinanziertes Abonnement abzuschließen.

Unter den werbefinanzierten Streaming-Diensten bleibt Amazon Prime Video ohne Ad-Free-Option führend, gefolgt von Netflix. Auf den weiteren Plätzen rangieren RTL+ (ohne Max-Abo), Joyn free und Disney+ mit Werbung.

Mit attraktiven Tarifen und wachsender Akzeptanz bieten werbefinanzierte Streaming-Plattformen sowohl den Verbraucher:innen als auch der Werbeindustrie neue Chancen – ein Trend, der sich in der aktuellen Marktlage deutlich abzeichnet.

Takeaways

  • Verbraucher:innen in Deutschland entscheiden sich vermehrt für werbefinanziertes Streaming.
  • Diese Angeboten zeigen ein starkes Wachstumspotenzial.
  • Gleichzeitig verliert das Segment der hochpreisigen, werbefreien Angebote an Boden.

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