Obwohl Gigant Google das endgültige Cookie-Aus immer weiter nach hinten geschoben und letztlich komplett auf Eis gelegt hat, wird der Third-Party-Cookie in der Werbewelt zunehmend an Bedeutung verlieren. Es existiert eine Vielzahl an cookielosen Alternativen wie etwa kontextuelles Targeting, Kohorten-Bildung oder verschiedene ID-Lösungen. Künftig wird es zu einer Fragmentierung der Targeting-Landschaft kommen, prognostizieren die Experten und Expertinnen. Ein weiterer Baustein in der Cookieless könnte das Choice Driven Advertising sein, wenn es nach dem Adtech-Unternehmen Welect geht. Der Anbieter aus Düsseldorf stellt eine Media- und Technologie-Lösung zur Verfügung, die auf dem Prinzip der Selbstbestimmung aufbaut.
Welect wurde 2016 gegründet und schreibt sich selbstbestimmten Onlinewerbekonsum auf die Fahne. Mit der Lösung der Düsseldorfer bekommen Nutzer:innen auf einer Website mehrere Werbespots präsentiert, aus denen sie frei auswählen können. Der selbstbestimmte, nutzerorientierte Werbekonsum soll für mehr Wirkung und eine höhere Reichweite sorgen und gleichzeitig einen wichtigen Beitrag in Sachen Nachhaltigkeit leisten. Die Wirksamkeit dieses Ansatzes untersucht das Unternehmen jährlich in seiner eigenen Werbewirkungsstudie, die nun bereits zum sechsten Mal in Kooperation mit Groupm Science erschienen ist.
Positive Reaktionen auf selbstbestimmte Werbung
Die Studie in Form einer qualitativen Online-Befragung wurde mit insgesamt fünf strukturgleichen Gruppen von Groupm Science im Auftrag von Welect durchgeführt. Die Testgruppe mit 1.000 Teilnehmenden und vier Kontrollgruppen mit jeweils 300 Teilnehmenden repräsentieren Erwachsene im Alter von 18 bis 69 Jahren und bilden eine repräsentative Stichprobe der Bevölkerung nach Alter, Geschlecht, Region und Haushaltsnettoeinkommen. Die Testgruppe konnte hierbei einen von vier Spots selbst auswählen, während die Kontrollgruppen keine Auswahlmöglichkeit hatten und einen der vier Spots zufällig gezeigt bekamen.
Hierbei zeigt sich, dass 72 Prozent der Open-Web- und 69 Prozent der Adblock-User:innen das Choice Driven Werbeformat als gut bis sehr gut bewerten. Insgesamt ruft selbstbestimmte Werbung demnach positive Reaktionen hervor, insbesondere würden die Verbraucher:innen diese Art der Werbung als “eher vertrauenswürdig” einstufen. Viele der Umfrageteilnehmer:innen geben zudem an, dass sie gerne häufiger die Möglichkeit hätten, einen Werbespot selbst auswählen zu dürfen.
Steigerung des Kaufinteresses?
Diese positiven Reaktionen würden laut der Studie auch das Kaufinteresse steigern. Der Anteil an Personen mit hohem Produktinteresse ist in dieser Gruppe signifikant höher als bei fremdbestimmten Werbekontakten. Auch das allgemeine Kaufinteresse und das Image der beworbenen Marken fallen positiver aus. So stieg beispielsweise die Kaufbereitschaft um 27 Prozent.
Takeaways
- Selbstbestimmte Werbung kann laut einer aktuellen Studie positive Reaktionen bei Verbraucher:innen hervorrufen.
- Choice-Driven Advertising steigert zudem das Produkt- und Kaufinteresse, so die Studienverantwortlichen Welect und Groupm.
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