Die Werbeindustrie lotet seit einiger Zeit aus, welche Aufgaben Künstliche Intelligenz (KI) künftig für sie übernehmen kann. Die Native-Advertising-Plattform Taboola hat einen interessanten Anwendungsfall für seine KI gefunden: Werbetreibende können nun mit dem hauseigenen Anzeigenmanager sprechen, um ihre Ads zu kreieren. Das soll in natürlicher Sprache stattfinden und komplett ohne Vorkenntnisse funktionieren können. Taboola-Gründer Adam Singolda präsentiert das neue Feature während eines Rundgangs in New York City.
In dem offiziellen Werbevideo zeigt das Unternehmen, wie es sich die Anwendung des KI-Features vorstellt. Adam Singolda besucht Kleinunternehmer:innen im Café sowie im Bekleidungsgeschäft und stattet sogar seiner Frau im Blumenshop einen Besuch ab, um sie Anzeigen kreieren zu lassen. Blickt man über den US-amerikanischen Kitsch hinweg, wird die Botschaft deutlich: Die KI sorgt dafür, dass jede und jeder Werbeanzeigen schalten kann, wie digital affin er oder sie auch sein mag.
Die “generative KI-Assistentin” lässt sich für die Budgetierung, das Targeting und die Gestaltung der Werbemittel nutzen. Auch bei der Optimierung hilft sie weiter. Dazu führt die KI mit einfachen Fragen durch die Kampagnenerstellung, wobei die Anwender:innen Ziele wie Absatzsteigerung, Brand Awareness, Lead-Generierung oder die Budgetverteilung zwischen Desktop und Mobile festlegen. Eine zusätzliche Software zur Bildbearbeitung oder ähnliches ist nicht nötig. Werbetreibende können mit Abby Hintergründe anpassen, Call-to-Actions bearbeiten oder Texte einbauen. Es soll nur “Minuten” dauern, bis Anzeigen auf Premium-Publishern laufen. Dazu zählen hierzulande unter anderem das Portfolio der Ströer-Gruppe, Bauer, FAZ oder Kicker.
„Abby demokratisiert den Zugang zu Werbung und ermöglicht es allen, Kampagnen auf die gleiche Weise zu erstellen, als würde er oder sie mit einer erfahrenen Werbemanagerin sprechen”, erklärt Singolda. “Werbetreibende können mit Abby in einfacher Sprache ‘sprechen’ und sich zurücklehnen, während sie als Kampagnenexpertin agiert.“ Die Lösung kombiniere “das Beste der generativen KI” mit “Daten und Best Practices”. Die Idee, nicht nur Profis auf die eigene Werbeplattform zu locken, ist nicht neu und hat sich bereits bewährt. Google hat unter anderem dank der Simplifizierung des Anzeigenerstellungsprozesses viele Kleinunternehmer:innen für sich gewonnen. Adam Singolda will die Einstiegshürde in das datenbasierte Online Advertising offensichtlich noch niedriger stellen.
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