Die Third-Party-Cookies hauchen voraussichtlich schon bald ihren letzten Atemzug und gelten in Sachen Adressierbarkeit eh als Auslaufmodell. Dafür sorgen sowohl die fragmentierte, heute oftmals cookielose Medienwelt als auch der verschärfte Datenschutz. Auf der Suche nach Möglichkeiten, um trotzdem künftig effektives Targeting und Measurement zu betreiben, hat sich das Augenmerk der Werbeindustrie auf alternative ID-Lösungen gerichtet. Der noch junge ID-Anbieter Utiq verkündet nun den Ausbau seiner bereits bestehenden Lösung für Mobilgeräte. Künftig sollen mit seinem First-Party-Identifier auch PCs und CTV-Bildschirme eindeutig identifizierbar sein.
Mit der Deutschen Telekom, Vodafone, Telefónica und Orange hat Utiq starke Telkos im Rücken, um seine Identifier zu vergeben. Grundsätzlich sind die Verfahren der alternativen ID-Lösungen so verschieden wie die Anbieter am Markt, auch wenn sie sich teils nur in Nuancen unterscheiden. Doch das Joint Venture der Telko-Riesen fährt tatsächlich einen einzigartigen Ansatz: Die eigene Technologie kann die IP-Adressen der Geräte mithilfe der Telko-Intelligenz in deterministische Signale umwandeln. Mit seinem Consent-Service holt Utiq dazu vorab die Nutzereinwilligung zur personalisierten Werbung über ein gesondertes Banner ein (Deutschland-Chef Norman Wagner wirf im ADZINE-Interview einen detaillierten Blick unter die Haube der Technologie).
Start in Frankreich, dann folgt Deutschland
Bislang mischte Utiq nur auf mobilen Geräten mit, doch jetzt erweitert es seine Lösung um WLAN- und Festnetz-Netzwerksignale. Die Einbindung von häuslichen Internetzugängen in Utiqs “Authentic Consent Service” beginnt in Frankreich und wird auch bald in Deutschland ausgerollt. Die neuen Signale vom Festnetz zusätzlich zur bestehenden mobilen Internetverbindung können geräteübergreifende Adressierbarkeit für Display-, Video- und App-Formate auf Mobile, Desktop sowie Connected TV (CTV) herstellen, so Utiq. Dieser Schritt soll insbesondere auf die Reichweite der Werbetreibenden und deren Frequenzsteuerung einzahlen. “Obwohl die mobile Datennutzung in jedem Markt bedeutend ist, spiegelt die Erweiterung unseres Authentic Consent Service um häusliche Internetzugänge das natürliche Verhalten der Zielgruppe wider und erhöht die Adressierbarkeit des verfügbaren Werbeinventares”, erklärt Marc Bresseel, CEO von Utiq.
In der Ankündigung ist vom "nächsten Meilenstein" die Rede. Gerade erst hatte Utiq eine Partnerschaft mit der Mitstreiterin NetID bekanntgegeben, die mit einer tiefen Integration der Lösungen einhergeht. Das erst 2023 gegründete Telko-Joint-Venture ist nach 18 Monaten bereits in Deutschland, Frankreich und Spanien aktiv und plant derzeit die Expansion nach Großbritannien und Italien.
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