
Gum Gum, ein US-amerikanischer Spezialist für kontextuelle Targeting-Lösungen, bringt Ordnung in seine Produktwelt und setzt seine Werbeplattform neu auf. Die drei Bausteine Contextual Targeting, Attention-Messung und High-Impact-Formate sollen harmonisiert und nicht als Einzellösungen gedacht werden. Darüber hinaus spielt die Datenintelligenz im Hintergrund des Adtech-Unternehmens künftig eine größere Rolle – auch außerhalb des Gum-Gum-Kosmos.
Das Adtech-Unternehmen Gum Gum wurde 2008 in Santa Monica gegründet und eröffnete sieben Jahre später das erste internationale Büro in London. 2021 konnten die Kalifornier in einer Finanzierungsrunde 75 Millionen US-Dollar Wachstumskapital einsammeln, woraufhin die weltweite Expansion eingeläutet wurde. Diverse Akquisitionen erweiterten nicht nur den globalen Footprint, sondern auch die eigene Produktwelt. Die zugekauften Produkte wurden teils als Einzellösungen vermarktet, doch damit soll jetzt Schluss sein.
Stand heute widmet sich Gum Gum drei Disziplinen: Da wäre zunächst das Contextual Targeting, das Gum Gum als sein “Herz” betitelt. Als Zweites folgt der Fokus auf Attention, womit die Messung von Aufmerksamkeit für Werbezwecke beschrieben wird. Der dritte Bereich ist Creative, also High-Impact-Werbung. Ab jetzt steht das Trio nur noch im Paket auf einer einheitlichen Plattform zur Verfügung. Die Datenintelligenz hinter den Lösungen hingegen soll als neues Werkzeug ausgegliedert werden.
Das Bindeglied als eigenständiges Werkzeug
Der sogenannte “Mindset Graph” fungiert bereits als Bindeglied zwischen den Domänen Context, Attention und Creative. Die “Daten-Engine” ermittelt in Echtzeit, basierend auf dem aktuellen Nutzungskontext, welche Inhalte, Themen und Schlüsselwörter sich für Werbeanzeigen eignen – und welche Formate. Gum Gum möchte diesen Lösungsansatz zur Generierung von datenbasierten Insights losgelöst von der Plattform verfügbar machen. So könnte es in Zukunft nicht nur bei der Auslieferung der Anzeigen oder beim Reporting zum Einsatz kommen, sondern schon im Planungsprozess für die Targeting-Strategien der Marken.
Denkbar wäre, dass Werbetreibende die Technologie vorab nutzen, um zu ermitteln, in welchen Kontexten ihre Werbung laufen könnte, oder um die Strategien der Wettbewerber zu analysieren. Ein weiterer Anwendungsfall wären Empfehlungen auf der Basis historischer Kampagnendaten, um Attention-Werte zu optimieren. Der Graph soll also während des kompletten Kampagnenverlaufs Erkenntnisse liefern und nicht nur im letzten Schritt. Die Verwendung ist nicht an den Gum-Gum-Kosmos gebunden, sondern kann auch abseits von High-Impact mit Standardformaten in der Lieblings-DSP auf externen Publishern funktionieren. Allerdings befindet sich alles noch in der Testphase.

“Der Mindset Graph leistet uns bereits heute sehr gute Dienste in der strategischen Beratung und soll Kunden zukünftig auch direkt verfügbar werden”, sagt Frank Sültmann, Nordeuropa-Chef von Gum Gum. “Die Technologie kann jede Phase einer digitalen Kampagne begleiten und einzigartige Erkenntnisse für die Entwicklung einer Targeting-Strategie generieren, um die Aufmerksamkeit der Zielgruppe zu gewinnen.”
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