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Netflix holt Datenspezialisten in seinen gut gedeihenden Werbekosmos

21. August 2024 (apr)
Bild: Sushobhan Badhai – Unsplash

Netflix Transformation vom rein abobasierten zum werbegestützten Streamingdienst scheint erfolgreich zu verlaufen. Für den günstigeren Zugang zu den Inhalten werden Werbeunterbrechungen von den Zuschauenden gerne in Kauf genommen. Dies lässt sich jedenfalls aus den Zahlen herauslesen, die das Unternehmen jüngst verkündete. Nun legt Netflix eine Schippe drauf: Das diesjährige Werbegeschäft kann laut eigener Aussage ein Plus von 150 Prozent im Vergleich zum Vorjahr verzeichnen. Die Aussage stützt das Unternehmen auf die Buchungen im Voraus. Gleichzeitig weist Netflix auf den Ausbau der Partnerschaften im Adtech-Bereich hin. Interessant ist hier vor allem die Nachricht, dass Data Clean Rooms neu an Bord geholt werden.

Die Upfront-Saison, die in US-amerikanischer Manier Buchungen im Voraus beinhaltet, ist gut gelaufen, so das Unternehmen. Verantwortlich für die Zusagen für Werbebuchungen seien Serien wie Squid Game oder Wednesday. Für die dritte Staffel von Bridgerton nennt Netflix sogar konkrete Marken, die sich präsentieren wollen. Dazu zählen unter anderem L’Oréal, Booking.com und Stella Artois. Außerdem möchten sich im Rahmen der vierten Staffel von Emily in Paris auch Gucci, Google und Rakuten in Szene setzen. Verträge für Live-Events wie die Wrestling-Show WWE Raw und die NFL rund um Weihnachten steuern ebenfalls zu den positiven Prognosen bei.

Im Mai ließ Netflix auf der hauseigenen Veranstaltung Upfront verlauten, dass inzwischen 40 Millionen der insgesamt 270 Millionen Nutzer:innen weltweit auf den werbegestützten Zugang zur Plattform zurückgreifen – vor einem Jahr waren es nur 5 Millionen. 40 Prozent der Neuanmeldungen auf das Konto des AVOD-Modells, erklärte Netflix Werbechefin Amy Reinhard. Die fallenden Preise sorgen vermutlich dafür, dass die ehemals sehr hoch angesetzten Inventarkosten annehmbarer für Advertiser werden. Daneben soll eine aufgebohrte Werbeinfrastruktur für mehr Geschäft sorgen.

Eigene Adtech-Instrastruktur wird noch 2024 getestet

Nach Tests in Kanada in diesem Jahr geht die eigene Werbeplattform 2025 an den Start, verkündet das Unternehmen nun. Auf der Demand-Side bekommen dann neben Microsoft Advertising – das für das initiale Werbemodell verantwortlich zeichnet – auch The Trade Desk und Googles DV 360 Zugang via Private Marketplace (PMP). Magnite darf auf der Sell-Side unterstützen. Advertiser können PMPs momentan in den USA, Kanada, Brasilien und Mexiko aufsetzen, wobei in den nächsten Monaten weitere globale Märkte hinzukommen sollen. An Programmatic-Guaranteed-Buchungen, auch Programmatic Direct genannt, werde geschraubt. Nach diesem Einkaufsprinzip wird keine Auktion gestartet, sondern eine programmatische Buchung nach vorher festgelegten Konditionen durchgeführt.

Neu im Repertoire: Data Clean Rooms

In Sachen Measurement verifizieren Googles Campaign Manager und Innovid Impressions auf Adserver-Ebene. Die bestehenden Partnerschaften mit Doubleverify und Integral Ad Science im Bereich Ad Fraud und Viewability Verification sollen ausgebaut werden und im Oktober für alle Einkäufe zur Verfügung stehen. Integrationen für die Messung der Kampagnenperformance bestehen unter anderem auch mit Nielsen und Kantar.

Netflix schließt darüber hinaus Data Clean Rooms an sein Ökosystem an, um Measurement zu ermöglichen. Die Technologieanbieter Snowflake, Infosum und Liveramp sollen für die Messung der Zielgruppenüberschneidungen, von Reichweite und Frequenz sowie für Last-Touch-Attribution in sicherer Umgebung sorgen. Während die Partnerschaft mit Snowflake schon aktiv ist, ziehen Infosum und Liveramp in den kommenden Monaten nach.

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