Der September bringt volle Veranstaltungskalender und ein Highlight ist dabei die Dmexco in Köln – eine Schlüsselveranstaltung, bei der sich die Stadt erneut als Digitalhauptstadt Europas präsentiert. Das diesjährige Motto „Prompting the Future“ setzt den Fokus auf KI, Technologie und Innovation. Gleichzeitig rückt die Rolle der Frauen in der Adtech-Branche stärker in den Mittelpunkt. Mit großer Erwartung blicken sie auf das Event und die Impulse, die von Verena Gründel, der neuen Leiterin der Dmexco, ausgehen werden. Gründel, Ex-Co-Chefredakteurin von W&V und seit Februar in ihrer Position, bringt auch als erste Frau im Dmexco-Managementboard frischen Wind in die Planung und Umsetzung.
„Es ist für uns eine Selbstverständlichkeit, dass wir auch dieses Jahr ein möglichst ausgewogenes Gender-Verhältnis auf unseren Podien haben werden“, betont Verena Gründel. Der neue „CMO Summit“ mit Sprecherinnen wie Susanne Franz (Volkswagen), Jennifer Treiber-Ruckenbrod (BMW Group) und Catherine Niebuhr (Beiersdorf) sowie Projekte wie Founderland, das Gründungen von Women of Color fördert, setzen erste Akzente.
Doch die zentrale Frage bleibt: Reichen diese Maßnahmen aus, um die Erwartungen der Frauen in der Adtech-Branche zu erfüllen? Wir haben uns in der Branche umgehört, um herauszufinden, welche richtungsweisenden Impulse Frauen von Verena Gründel und der Dmexco 2024 erwarten.
Erwartungen an die Dmexco
„Verena hat die Digitale Wirtschaft und damit auch mich viele Jahre begleitet – insbesondere in ihrer Rolle als Chefredakteurin, als sie viel über die Branche berichtete”, sagt Corinna Hohenleitner, Director Activation bei Criteo und Vizepräsidentin beim BVDW. “In dieser Zeit war sie immer eine kritische, aber vor allem konstruktive Begleiterin der Dmexco. Diese Impulse hat sie bereits in den ersten Monaten eingebracht, vor allem in Bezug auf die Kommunikation. Das zeigt sich auch in der viel engeren Abstimmung zwischen BVDW und Kölnmesse mit Blick auf die Dmexco. Das möchten wir fortsetzen, intensivieren und unsere unterschiedlichen Stärken gegenseitig unterstützen.“
Die Erwartungen von Dorota Karc, Head of Programmatic bei Walldecaux, an die Messe sind hoch. “Ich erwarte, dass Verena Gründel ein Role Model für Frauen wird. Sie ist die erste und die einzige Frau, die bei der Dmexco eine Führungsposition innehat. Auf der Dmexco erwarte ich, dass es Adtech-Expertenpannels von Frauen gibt. Ruft mich an, wenn Ihr Namen braucht! Mich persönlich würden auch Panels interessieren, wo Frauen Board Member beziehungsweise auf C-Level-Ebene oder auch Co-Founder sind. Dass darüber gesprochen wird, wie sie das erreicht haben und wie sie erfolgreich durch eine männlich dominierte Geschäftswelt gekommen sind.“
Nicole Bucher, CMO bei Offerista, erhofft sich unter anderem mehr Praxiswissen im Programm. „Mit ihrer langjährigen Marketing-Expertise erwarte ich von Verena Gründel eine verstärkte Fokussierung auf Inhalte, die echten Nutzen stiften. Ihre Erfahrung wird sicherlich dazu beitragen, dass die Themen und Präsentationen auf der Dmexco relevanter und praxisorientierter werden, was für die Teilnehmenden von großem Wert ist. Sicherlich wird Verena Gründel auch frischen Wind in die Veranstaltung bringen und althergebrachte Ansätze hinterfragen, insbesondere auf die OMR als Wettbewerber. Ihre Impulse könnten dazu führen, dass die Dmexco sich noch dynamischer und innovativer präsentiert, was der gesamten Branche zugutekommen würde.“
„Unter dem diesjährigen Motto ‘Prompting the Future’ freue ich mich auf Diskussionen, die über das traditionelle Marketing hinaus das Potenzial neuer Technologien beleuchten”, erklärt Toccara Baker, VP Field and Brand Marketing bei Triplelift. “Bezugnehmend auf Verena Gründel als neue Dmexco-Chefin bin ich davon überzeugt, dass sie ihre umfangreiche Erfahrung einbringen wird, das heißt mehrere einflussreiche Trends, die die Branche beeinflussen und neue, spannende Themen vorantreiben wird. Ihre frische Perspektive verspricht spannende und innovative Diskussionen. Verena hat eine vorsichtige Haltung gegenüber KI gezeigt; das wird wahrscheinlich die Diskussionen über den verantwortungsvollen Einsatz von KI und die Möglichkeiten, wie Branchenexpert:innen Innovation und Ethik in Einklang bringen können, vorantreiben.Im Bereich Inklusion und Diversität erwarte ich mehr Programme, die Frauen und andere marginalisierte Gruppen hervorheben und unterstützen. Dazu gehört ebenso, ehrliche Gespräche darüber zu führen, wie Frauen sowohl Diversität behindern als auch vorantreiben können. Und eine aktive Teilnahme von Männern an diesen Gesprächen, nicht nur von Frauen.“
„Durch die Neubesetzung von Brand & Communications Director Verena Gründel bei der Dmexco erhoffe ich mir, dass das Event für Unternehmen wieder an Bedeutung gewinnt, indem relevante Redner:innen platziert werden, die Publikum anziehen, wichtige Vermarktungsthemen adressiert, aber auch zukunftsweisende Themen besser dargestellt werden, sowie ein klarer USP wieder erkennbar wird”, sagt Adrianne Madejski, Senior Marketing Director bei Pubmatic. “Ich freue mich auf eine Agenda, die die enormen Veränderungen berücksichtigt, die sich im gesamten Open Web abzeichnen, von der zunehmenden Notwendigkeit für Werbetreibende, ihre Budgets verantwortungsvoll auszugeben, über die stetigen Änderungen der Datenschutzbestimmungen bis hin zum anhaltenden Wachstum neuer Formate wie CTV und Commerce Media.“
Rabia Gündogan, Director Sales bei Seedtag, gibt sich zuversichtlich. “Ich erhoffe mir von Verena Gründels Position und Rolle richtungsweisende Impulse. Ich bin mir sicher, dass das Dmexco-Team und auch die Dmexco-Veranstaltung damit ein Zeichen in der Branche setzen und eine Vorbildfunktion einnehmen. Es braucht mehr Frauen in der Adtech-Branche – ganz allgemein und insbesondere in Führungsrollen. Ich gehe davon aus, dass das Programm dadurch weiblicher geprägt werden wird. Soll heißen: Ich würde mich über mehr weibliche Speaker auf den Bühnen freuen. Über mehr weibliche Sichtweisen und weibliche Erfolge. Generell über mehr Sichtbarkeit der weiblichen Expert:innen in der Branche. Verenas Position zahlt hierauf ein. Ihre Ernennung zeigt, dass der Dmexco daran gelegen ist, Frauen zu fördern und deren Potenziale auszuschöpfen. Das verspricht Innovationen, von denen die Adtech- und Martech-Branche sicher profitieren kann.“
Fazit
Die Dmexco 2024 steht im Zeichen eines Aufbruchs. Die Frauen in der Adtech-Branche haben hohe Erwartungen an die neue Führung und das Event. Trotz bisheriger Fortschritte in Bezug auf Geschlechtervielfalt und Inklusion bleibt die Herausforderung, diese Entwicklung weiter voranzutreiben. Die Stimmen aus der Branche spiegeln sowohl Optimismus als auch kritische Erwartungen wider. Es wird deutlich, dass die Dmexco unter Verena Gründels Leitung die Chance hat, echte Veränderungen anzustoßen, doch der Weg dorthin ist weder selbstverständlich noch vollständig beschritten.
Verena Gründel selbst ist sich der Bedeutung ihrer Rolle und der riesigen Erwartungen, die an sie gestellt werden, bewusst. Sie betont im Adzine-Gespräch, dass Diversität und Inklusion zentrale Themen für die Dmexco sind: „Eine Befragung der Dmexco Community aus 2021 hatte ergeben, dass bei jedem zweiten internationalen Unternehmen eine ausgeglichene Frauenquote in Führungspositionen höchste Priorität besitzt. Hierzulande ist das bei jedem dritten Unternehmen der Fall. Für unsere Conference-Planung sind das wichtige Indikatoren, die uns in unserem Kurs bestätigen. Genauso zeigt sich bei unseren Besucher:innen ein ausgewogenes Verhältnis. Wenn du es ganz genau wissen möchtest: Stand Ende Juli 2024 sind 47 Prozent der angemeldeten Gäste Frauen."
Auch die Internationalität des Events ist ein entscheidender Faktor: „Die Dmexco ist ein internationales Event und die Zahlen belegen das: 2023 kam jeder vierte Gast aus dem Ausland – aus insgesamt 89 unterschiedlichen Ländern. Ganz vorn dabei die UK, die Niederlande, Österreich und die USA. Ähnlich international präsentierte sich unsere Expo: Wir zählten 650 Partner aus 38 Ländern. Tatsächlich lag die Zahl vor den drastischen Reisebeschränkungen vor Corona etwas höher, sie steigt aber wieder an. Für 2024 rechnen wir mit einer ähnlichen Zusammensetzung.“
Ein besonderes Anliegen ist es Gründel, Frauen eine Bühne zu bieten und deren Sichtbarkeit zu erhöhen: „Vor allem wollen wir weiblichen Role Models die Bühne geben und andere Frauen so zum Nachahmen motivieren. Wir beobachten, dass Frauen, die einmal auf unserer Bühne standen, öfter von anderen Events oder der Presse angefragt werden.“ Dabei sei es egal, ob das gestandene Expertinnen oder Nachwuchstalente sind. „Zur Wahrheit gehört aber auch, dass immer wieder Frauen unsere Einladungen zum Vortrag ablehnen und uns einen Mann als Ersatzkandidaten vorschlagen. In dem Zuge möchte ich auch unsere Partner motivieren, bei den Speakern, die sie uns schicken, mehr auf die Geschlechterparität zu achten“, sagt Verena Gründel. Die Adtech-Frauen stehen bereit.
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