Retail Media ist eines der Hype-Themen der vergangenen Jahre gewesen und gilt in der Werbebranche als einer der am schnellsten wachsenden Bereiche. Dieser Markt ist jedoch mittlerweile stark fragmentiert. Um dieser Fragmentierung Herr zu werden, wollen die zwei Branchengrößen Criteo und Microsoft Advertising künftig zusammenarbeiten. Das Ziel ist es, den Demand von Microsoft Advertising auf das globale Netzwerk von Criteo mit seinen 225 Einzelhändlern zu übertragen.
Das 2005 gegründete Criteo legte seinen Fokus ursprünglich rein auf Retargeting, bietet seinen Kunden heute jedoch eine breite Palette an Performance-orientierten Produkten für Wachstum im E-Commerce und Non-E-Commerce. Hierfür betreibt Criteo eine Plattform, die Shops, Marken und Publisher miteinander verbindet sowie diverse Marketing-Lösungen anbietet. In den vergangenen Jahren hat es sich zunehmend vom Retargeting entfernt und ist laut eigener Aussage zur “Commerce-Media-Plattform” avanciert.
Microsoft Advertising speist sich technologisch aus dem ehemaligen Adtech-Unternehmen Xandr, ursprünglich Appnexus, und ist sowohl auf der Demand- als auch der Supply-Side aktiv. Criteo und Microsoft Advertising arbeiten bereits seit mehreren Jahren durch verschiedene technologische Integrationen zusammen, beispielsweise im Bereich Native Advertising. Jetzt soll die Zusammenarbeit auf Retail Media ausgeweitet werden. So sollen die Kunden von Microsoft Advertising Zugang zu Criteos globalem Netzwerk von 225 Einzelhändlern, die im Retail-Media-Sektor aktiv sind, erhalten. Konkret bedeutet dies, dass der Demand für die Retail-Media-Partner von Criteo erhöht wird und dadurch die Einnahmen steigen sollen. Die Demand-Side-Plattform wird somit vermehrt bei Criteo nachfragen und auch den Mediaeinkäufern mehr Auswahl bieten können.
Microsoft Advertising beabsichtigt außerdem, mit Criteo als “bevorzugtem Onsite-Media-Partner” zusammenzuarbeiten und den Händlern die Monetarisierungstechnologie von Criteo schmackhaft zu machen. Microsoft wird laut eigener Aussage seine Kunden “ermutigen”, auf die Criteo-Technologie umzusteigen. Damit wird sowohl die Demand-, als auch die Supply-Side im Retail Media verstärkt auf Criteo umgeleitet, um ein einheitlicheres Retail-Media-Ökosystem zu schaffen. Inwiefern der Zugang für andere Player in dieses Ökosystem gewährleistet wird, bleibt allerdings offen. Die Integration des Demands und die bevorzugte Onsite-Zusammenarbeit werden voraussichtlich in der zweiten Hälfte des Jahres 2024 ausgerollt sein.
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