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Der Fernseher bleibt Einfallstor für Bewegtbild

23. Mai 2024 (jh)
Bild: Josh Kahen - Unsplash

Die Mediennutzung hat sich in den vergangenen Jahren enorm verändert und wurde durch allerhand mobiler Geräte vor allem in den digitalen Raum verlängert. Dies betrifft auch Bewegtbildinhalte, die sowohl auf dem Fernseher als auch via Smartphone, Laptop oder Tablet konsumiert werden können. Dabei bleibt der Fernseher trotz großer Konkurrenz das wichtigste Gerät für Bewegtbild bei den europäischen Verbraucher:innen. Zu diesem Ergebnis kommt eine neue Studie der RTL Ad Alliance.

Die Studie basiert auf einer quantitativen Umfrage, die im Februar 2024 unter mehr als 10.000 Befragten im Alter von 18 bis 64 Jahren in Großbritannien, Deutschland, Frankreich, Italien, Spanien, den Niederlanden, Dänemark, Norwegen, Schweden, Finnland und zum ersten Mal auch in Belgien und den USA durchgeführt wurde. Die Ergebnisse lassen damit einen direkten Vergleich zwischen TV-Zuschauer:innen in den USA und den elf europäischen Ländern zu. Dabei geht es konkret um den Konsum von Videoinhalten in diesen beiden Regionen.

Die Gerätenutzung im Detail

Dabei zeigt sich, dass vor allem in Europa der Fernseher das Einfallstor für Bewegtbild bleibt. Während in Europa mehr als drei Viertel der Menschen (76 Prozent) täglich auf dem TV-Gerät Videoinhalte sehen, und damit mehr als auf jedem anderen Gerät, werden in den USA der Fernseher und das Smartphone gleich häufig genutzt (jeweils 74 Prozent täglich). In Europa liegt das Smartphone auf dem zweiten Platz mit einer Nutzung von 64 Prozent. PCs und Notebooks nehmen in beiden Regionen den dritten Platz ein (50 Prozent in den USA, 41 Prozent in Europa). Auch Tablets gehören zu den wichtigsten Geräten beim Videokonsum, jedoch werden sie von deutlich weniger Menschen täglich genutzt (31 Prozent in Europa, 46 Prozent in den USA).

Lineares Fernsehen weiterhin beliebt

Die Einführung von Smart-TVs hat insbesondere das Konsumverhalten von Bewegtbild im Wohnzimmer verändert, in dem digitale Inhalte eine immer wichtigere Rolle spielen. Trotz dieser Entwicklung schauen viele Europäer und US-Amerikaner mindestens einmal wöchentlich lineares TV-Programm (69 Prozent in Europa, 68 Prozent in den USA).

Aber Streaming wird auch immer wichtiger. So entscheiden sich US-Zuschauer:innen immer öfter für Streaming. Sie schauen auf TV-Geräten wöchentlich mehr Abo-basierte Streaming-Angebote (SVOD, 77 Prozent) oder Kurzvideos (72 Prozent) als lineares Fernsehen. Immerhin zwei Drittel der Europäer sehen sich mindestens einmal pro Woche SVOD (68 Prozent) und mehr als die Hälfte Kurzvideos (55 Prozent) an.

AVOD, FAST und die Überforderung beim Angebot

Der größte Unterschied zwischen europäischen und US-amerikanischen Zuschauer:innen wird in der Nutzung von digitalen, werbefinanzierten Inhalten deutlich. Während werbefinanziertes Video-on-Demand (AVOD) und Free-Ad-Supported Streaming TV (FAST) in den USA bereits weit verbreitet sind (62 Prozent schalten mindestens wöchentlich ein), drücken nur ein Viertel aller europäischen Befragten hier auf den Einschaltknopf.

Der Vormarsch des Streaming-Marktes mit einem mittlerweile riesigen Angebot ist für viele Verbraucher:innen Fluch und Segen zugleich. Denn diese große Auswahl scheint die Verbraucher:innen zu überfordern. 60 Prozent der befragten Europäer sagen, dass sie sich angesichts der schieren Vielfalt manchmal verloren fühlen. In den USA wissen 64 Prozent der Befragten gelegentlich nicht, was sie als Nächstes sehen wollen. Diese Ergebnisse decken sich mit denen einer neuen Studie von Annalect. Aurélie Brunet de Courssou, Marketing Director bei RTL Ad Alliance, kommentiert die Studienergebnisse: “Das Auswahl-Paradoxon ist ein Trend, den wir bei Zuschauern beobachten. Unkomplizierte Nutzung gehört zu einem der drei Top-Trends im Bewegtbildmarkt, komplettiert durch Zuverlässigkeit und Vertrauen.”

Takeaways

  • Der Fernseher bleibt das wichtigste Gerät für den Konsum von Bewegtbildinhalten.
  • Lineares Fernsehen und Streaming-Angebote werden hier vorwiegend konsumiert.
  • Dabei werden AVOD- und FAST-Dienste in den USA stärker genutzt als in den europäischen Märkten.

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