Die Wahl des richtigen Payment-Modells im Influencer Marketing
Fanni Tihanyi, 8. Januar 2024Wenn in der Welt des Influencer-Marketings Creator und Marketer aufeinandertreffen, stehen beide Gruppen häufig vor einer Herausforderung: Wie lässt sich ein geeignetes Zahlungsmodell festlegen, von dem beide Gruppen bestmöglich profitieren? Besonders Creator, die neu im Bereich des Influencer-Marketings sind, sind nicht selten unsicher, wie sie angemessene Vergütungen für ihre Kooperationen bestimmen können. Aber auch aufseiten der Werbetreibenden herrscht oft Unklarheit darüber, wie sie den Wert der Influencer-Partnerschaften bemessen sollen.
Diese Unsicherheiten können einer erfolgreichen Partnerschaft im Weg stehen. Aber wie erreicht man einen Konsens? Im Folgenden stellen wir die unterschiedlichen Payment-Modelle vor und erklären, worauf es bei der Auswahl wirklich ankommt.
Die beliebtesten Payment-Modelle im Überblick
Pauschalvergütung: Das beliebteste Zahlungsmodell ist die Pauschalvergütung. Diese wird von Creatorn besonders geschätzt, da sie hier eine garantierte Zahlung erhalten. Eine Vergütung pro Beitrag führt zu stabilen Partnerschaften mit erfahrenen Influencern. Gleichzeitig ermöglichen feste Zahlungen den Marketern, ein klar definiertes Kampagnenbudget festzulegen.
Geschenke: Früher reichten Geschenke aus, um Marketingpartner wie Influencer zu gewinnen. Obwohl dies immer noch Teil der Kooperation sein kann, bevorzugen die meisten Creator mittlerweile eine finanzielle Vergütung. In manchen Fällen funktioniert diese Art der Bezahlung noch, insbesondere bei Nano- & Micro-Influencern kann dies der Fall sein. Um jedoch bei größeren Influencern (z.B. Macro) zu punkten, bedarf es überwiegend großzügiger Geschenke wie Flüge, Reisen oder Event-Tickets.
Leistungsbasierte Vergütung: Leistungsbasierte Partnerschaften vergüten Influencer für qualitativ hochwertige Inhalte, die Benutzerinteraktionen auslösen. Auch wenn reine Leistungszahlungen weniger beliebt sind, sollten sie in bestimmten Fällen dennoch in Betracht gezogen werden.
Die Verantwortung für die Erstellung erfolgreicher Beiträge liegt aus Sicht der Brands bei den Influencern. Bei erfolgreichen Kampagnen besteht zum einen die Möglichkeit, dass Creator durch Provisionsbeteiligungen einen höheren Gewinn erzielen als bei einem Festbetragsmodell. Außerdem ermöglicht dieses Vergütungsmodell, Erfolge einfach nachzuvollziehen. Ein “Erfolgsergebnis” kann wie folgt definiert sein – es richtet sich mehr oder weniger nach dem klassischen CPO-Modell:
- Kauf eines Produkts
- abgeschlossenes Abonnement für ein Programm oder eine monatliche Dienstleistung
- Buchung eines Termins, Fluges, Hotelzimmers
- Reservierung eines Restaurants oder von Eintrittskarten
- Herunterladen eines digitalen Produkts oder die Installation einer App
Hybride Modelle: Insbesondere Modelle, die eine Pauschalgebühr mit einer leistungsabhängigen Vergütung verbinden, gewinnen zunehmend an Beliebtheit. Hierbei zahlt die Marke dem Creator einen festen Betrag, setzt jedoch Verkaufsziele, die der Creator erreichen muss, um eine zusätzliche Provision zu erhalten. Von diesem Modell profitieren Influencer und Marken somit gleichermaßen.
Die Auswahl des richtigen Payment-Modells
Die Festlegung der Zahlungsbedingungen muss je nach Kooperation individuell erfolgen. Eine Zahlungsmethode kann für bestimmte Partner und Kampagnen passend sein, während eine andere für die nächste Kampagne besser geeignet ist. Mehrere Faktoren beeinflussen die Verhandlung der Zahlungsbedingungen, darunter die Expertise des Creators, die Reichweite, die Qualität der Inhalte, das Engagement, die Performance der Beiträge und natürlich das vorhandene Budget.
Oftmals wird in den Interaktionen zwischen Influencern und Vertretern der Marke als Erstes die Frage nach dem Budget gestellt. Stattdessen empfiehlt es sich beim Aushandeln von Zahlungen, das Gespräch mit der Frage zu beginnen, was das Ziel beziehungsweise Ergebnis der Kampagne sein soll und von dort aus rückwärts zu arbeiten, um gemeinsam die besten Konditionen für beide Parteien zu ermitteln. Aber nicht nur das passende Payment-Modell ist für Creator bei der Auswahl ihrer Kooperationspartner ausschlaggebend.
Darauf legen Creator bei Kooperationen besonders Wert
Um langfristige und zufriedenstellende Partnerschaften sicherzustellen, sollten Marketer auf bestimmte Aspekte eingehen. Influencer streben klare und einvernehmliche Vereinbarungen an. Sie wollen mit Marken zusammenarbeiten, die authentische Partnerschaftsmöglichkeiten bieten. Wenn Authentizität und eine echte Begeisterung für die Marke in den Inhalten zum Ausdruck kommen, kommt das auch beim Publikum gut an.
Es ist entscheidend, den Creatorn Respekt als Urheber entgegenzubringen und ihren Wert nicht allein anhand der Followerzahlen zu messen. Die Erstellung hochwertiger Inhalte erfordert Zeit, für die Creator angemessen und ohne langwierige Preisverhandlungen zugunsten der Marketer vergütet werden sollten. Außerdem wird von den Creatorn geschätzt, wenn ihre Ideen gehört werden und sie die Freiheit haben, selbst kreativ zu werden, anstatt starren Vorgaben zu folgen. Eine kooperative Zusammenarbeit und klare Kommunikation im Team sind ebenfalls von großer Bedeutung.
Der Schlüssel zu erfolgreichen Partnerschaften
Als Partner erwarten Influencer, dass die Beziehung für beide Seiten von Vorteil ist. Ihre Bedürfnisse und Erwartungen zu verstehen, ist entscheidend für eine erfolgreiche Beziehung und kann den Unterschied zwischen einer mittelmäßigen oder einer sehr guten Kampagne ausmachen. Das bedeutet eben, dass attraktive Zahlungsoptionen angeboten werden und Raum für Vertragsverhandlungen bleibt.
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