In New York City traf sich Ende Oktober das Who's who der Programmatic-Advertising-Branche als Gegenpol zu den GAFAs. Die Agenda war gespickt mit Themen wie Cookieless, Monetarisierung neuer Werbekanäle und der fortschreitenden Automatisierung im Adtech-Bereich.
Das Event rund um Programmatic Advertising zeigte auch dieses Jahr wieder, dass Programmatic keinesfalls auserzählt ist. Die “Cookieless Future” hält die Branche weiterhin in Atem, denn viele sind darauf noch nicht vorbereitet. Es ist wichtig, nun das Vertrauen in First-Party-Signale und die Content-Qualität herzustellen. Denn guter Content ist von großer Bedeutung. Vermarkter sollten keinesfalls der Versuchung erliegen, Zuwächse durch kurzfristige Maßnahmen wie mehr Ads pro Website oder höhere Refresh-Raten erkaufen zu wollen. Mehr Sinn ergibt es, mit Qualitätsinventar neben hochqualitativem Content zu werben. Nur so lässt sich sicherstellen, dass die Ads die User wirklich ansprechen.
Open-Source-Lösungen für die gesamte Branche
Auf dem Prebid Summit kommen jährlich Experten zusammen, die unternehmensübergreifend an Lösungen für das programmatische Ökosystem arbeiten. Prebid positioniert sich mithilfe seiner Community auf allen Kanälen – Connected TV, DOOH und Mobile – und öffnet so die Tür zu mehr Demand-Quellen. Dies führt zu mehr Wettbewerbsdruck bei Echtzeitgeboten und damit zu höheren Erlösen auf Publisher-Seite.
Der Prebid Server war von besonderem Interesse auf dem Summit und tritt stärker denn je aus dem Schatten von Prebid.js hervor. Im Grunde ist Prebid.js einfacher, schneller und kostengünstiger zu integrieren. Allerdings wird der Prebid Server durch das baldige Cookie-Aus und die Etablierung anderer Kanäle, die nicht auf Browser-Technologie basieren (App, Connected TV, DOOH), stark an Relevanz gewinnen. Damit trägt Prebid der zunehmenden Ausdifferenzierung der Channel Rechnung und stellt sich für die Zukunft auf. Dafür sind auch die Fokusbereiche Automatisierung und KI essenziell, denn die Werbeindustrie ist hungrig nach datengetriebenen, effizienten Lösungen, die einen hohen Outcome versprechen.
Amazon Web Services (AWS) positioniert sich als Cloud-Anbieter für Prebid Server und wird in Kürze Templates dafür bereitstellen. Damit können Prebid Server schneller und einfacher bei AWS eingesetzt werden. Das Gute daran: Die Prebid Server entsprechen dann den Best Practices von AWS.
Betrachtet man all diese Entwicklungen, erscheint es nur logisch, dass die Branche einmal im Jahr auf dem Prebid Summit zusammenkommt, um sich zu den relevanten Themen auszutauschen. Doch wer steckt eigentlich genau hinter der Organisation?
Was ist Prebid?
Die Prebid-Community speist sich aus konkurrierenden Playern der Programmatic-Branche, die ein gemeinsames Ziel verfolgen: Branchenstandards mitzugestalten und zu etablieren. Als unabhängige Organisation möchte Prebid.org Transparenz und Effizienz beim Header Bidding in der gesamten Branche sicherstellen und fördern. Gemeinsam möchte man Potenziale frühzeitig erkennen und besser für sich nutzen. Für die beteiligten Unternehmen ist die Organisation daher ein wichtiger Pfeiler im programmatischen Ökosystem.
Open-Source-Produkte wie Prebid.js oder Prebid Server leben von seinen Mitwirkenden. Mein Dank gilt deshalb allen Vermarktern, die daran mitarbeiten, einen starken Gegenpol zu den GAFAs zu bilden. Prebid zeigt, wie eine Branche gemeinsam erfolgreich sein kann und wie offene Zusammenarbeit in einem hoch kompetitiven Umfeld gestaltet werden muss. So bringt Prebid Jahr für Jahr Publisher, Sell-Side, Buy-Side und Adtech-Provider auf neutralem Boden zusammen, um das Netzwerk zu stärken und die großen Entwicklungen der Branche zu diskutieren. Neben allen aktuellen Themen wie Cookieless oder Prebid Server stand dieser persönliche Austausch mit Experten, Kollegen und Entscheidungsträgern für mich im Zentrum des Summits. Die Veranstaltung hat definitiv dazu beigetragen, die Beziehungen innerhalb der Branche zu stärken und einen umfassenden Blick auf die Zukunft des Programmatic Advertising zu werfen.
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