Deutsche Marketer scheinen der Cookieless Future immer noch hinterherzuhinken
26. Oktober 2023 (jh)Das Ende naht! Zumindest was das Third-Party-Cookie angeht. Die anhaltenden und allgegenwärtigen Diskussionen, Warnungen und Lösungsvorschläge dürften dabei auch die letzten Teilnehmer:innen im Werbeökosystem erreicht haben. Doch anscheinend sind viele deutsche Marketer alles andere als gut vorbereitet. Dies zumindest legt eine neue Umfrage des Adtech-Unternehmens Adform nahe. Demzufolge haben 60 Prozent immer noch keine klare Vorstellung davon, was das Cookie-Aus für ihr digitales Marketing konkret bedeutet.
Für die Umfrage, die im Auftrag von Adform durch das Marktforschungsunternehmen Yougov durchgeführt wurde, wurden zwischen April und Juni Marketing-Entscheider:innen in Australien, Dänemark, Deutschland, Finnland, Großbritannien, Italien, Norwegen, Polen, Schweden, Spanien und den USA befragt. Insgesamt nahmen 3.332 Entscheider:innen aus elf Ländern teil, in Deutschland wurden 370 Personen befragt.
Dabei geben 56 Prozent der deutschen Marketing-Entscheider:innen an, nicht gut auf die sogenannte Cookieless Future vorbereitet zu sein. 64 Prozent sind sich der verfügbaren Ersatzstoffe für Third-Party-Cookies nicht vollständig bewusst. Dies sind durchaus erschreckende Zahlen angesichts des nahenden Cookie-Aus, was mit der Ankündigung von Google, diese im Verlauf von 2024 endgültig aus dem Chrome-Browser zu verbannen, sein Finale finden wird. Gleichzeitig glauben aber nur 41 Prozent der deutschen Umfrageteilnehmer:innen, dass das Finden einer Lösung entscheidend für den zukünftigen Erfolg digitaler Marketingkampagnen ist. Der internationale Durchschnitt liegt hier bei 55 Prozent.
Insgesamt scheinen im Vergleich zu anderen Ländern viele deutsche Marketing-Entscheidungsträger:innen beim Umstieg auf cookielose Lösungenhinterherzuhinken. Ein möglicher Grund könnte laut Adform darin liegen, dass bisher nur 29 Prozent der Befragten die negativen Auswirkungen durch das Blockieren von Third-Party-Cookies gespürt haben. Der internationale Durchschnitt liegt hier mit rund 50 Prozent deutlich höher.
“Unsere Umfrage deutet darauf hin, dass viele Werbetreibende erst dann auf das Ende der Cookie-Ära reagieren, wenn es bereits zu spät ist. Es scheint fast, als wollte die Branche das Wirrwarr um die DSGVO wiederholen – dabei muss es gar nicht so weit kommen”, kommentiert Alexander Weißenfels, Vice President DACH bei Adform, die Studienergebnisse. “Mit dem Ende des Cookie-Zeitalters steht die Werbebranche vor dem Beginn einer Multi-ID-Ära, für die es bereits datengetriebene ID-Lösungen gibt, die dem Schutz personenbezogener Daten Priorität einräumen und Zugang zu adressierbaren Zielgruppen in allen Werbeumfeldern bieten.”
Takeaways
- 56 Prozent der deutschen Marketing-Entscheider:innen scheinen nicht gut auf die Cookieless Future vorbereitet zu sein.
- 60 Prozent haben keine klare Vorstellung davon, was das Cookie-Aus für ihr digitales Marketing konkret bedeutet.
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