Der aktuelle Hype um Chatbots gibt anscheinend auch Werbeformaten mit Chat-Integration Rückenwind. Die Idee, über ein Werbemittel in den direkten Dialog mit Kunden zu springen, ist nicht neu. Mittlerweile haben sich jedoch sicherlich viele Nutzer an den Kundenchat auf Websites gewöhnt und die Scheu vor dem Gespräch mit der Maschine verloren, Chat GPT & Co. tun ihr Übriges. Die Adtech-Plattform Hawk versucht nun das Prinzip der Onsite-Kundenchats auf die Kampagnenwelt zu übertragen und schickt ihr inhouse entwickeltes Format Diskuss ins Rennen.
Das Dialogformat ist so konzipiert, dass der Nutzer eine Reihe von Fragen mit Bezug auf die Marke oder die Produkte gestellt bekommt. Dahinter steckt allerdings (noch) keine Künstliche Intelligenz, sondern ein einfacher Entscheidungsbaum. Die Fragen und definiert der Werbetreibende also vorab und schafft somit eine Basis für den weiteren Verlauf des “Gesprächs”. Je nach Auswahlmöglichkeit kommt der User so Schritt für Schritt zu einem für ihn passenden Produkt und kann beispielsweise über einen Link zu weiteren Informationen geleitet werden.
Am Ende der Kampagne erhalten die Advertiser ein Reporting und eine Übersicht über das Engagement auf jeder Stufe der Kundeninteraktion. Diskuss liegt “im oberen Mittelfeld der interaktiven Formate”, so Hawk. Das Unternehmen legt seit Jahren einen Fokus auf Engagement-Creatives, erklärt Oliver Bolenius, Managing Director DACH von Hawk. “Kreation mit Technologie zu verknüpfen, ist eine unserer Stärken”, so der Dach-Chef der Adtech-Plattform.
Je nach Wunsch des Advertisers erscheint das Chat-Fenster entweder automatisch oder erst nach einer Interaktion mit dem Werbemittel. Es nimmt dann zumindest auf Mobilgeräten den gesamten Bildschirm ein, kann aber auch an andere kreative Formate angepasst werden. Diskuss ist in-App und im mobilen Web sowie auf dem Desktop verfügbar.
Der nächste Schritt in Richtung sprechende Ads?
Mit dem Dialogmodul hat Hawk kein Alleinstellungsmerkmal für sich geschaffen. “Conversational Ads” heißen diese Formate bei Playern wie Google, die teils einen eigenen Chatbot integriert haben. Auch der Vermarkter Ströer hat vor einigen Jahren ein Dialogwerbeformat unter diesem Namen entwickelt. Die Idee, über das Werbemittel in den direkten Dialog zu springen, kam bereits Anfang der 2000er Jahre auf. Hier verknüpfte das Adtech-Unternehmen Avivocom IBM-Berater über ein Banner direkt mit ihren Kunden per Videotelefonie. Damals war Co-Founder Ritesh Patel seiner Zeit jedoch voraus – heute bleibt man lieber bei der Textvariante.
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