Die aktuell schwierige wirtschaftliche Situation wird vor allem schnell für kleine und mittelständische Unternehmen zur Belastungsprobe. Allerdings scheint sich dies nicht direkt auf das Marketing und die Werbetätigkeiten auszuwirken. Wie eine aktuelle Umfrage von Crossvertise zeigt, rechnen die kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) hierzulande zwar auch überwiegend mit einer wirtschaftlichen Flaute in diesem Jahr, dennoch wollen sie ihre Werbespendings konstant halten oder sogar erhöhen. Das sind durchaus positive Nachrichten zum Jahresbeginn – das negative Sentiment deckt sich nicht mit den tatsächlich geplanten Ausgaben.
Für die Umfrage wurden insgesamt 125 kleine und mittelständische Unternehmen nach ihrer Einschätzung für das Jahr 2023 und zu ihren Marketingplänen befragt. Dabei zeigt sich, dass 86 Prozent mit einer gesamtwirtschaftlichen Rezession rechnen, jedes zehnte KMU rechnet sogar mit einer schweren Wirtschaftskrise. Bezogen auf ihre eigene wirtschaftliche Lage, sieht sich jedes dritte KMU von einem Gewinnrückgang bedroht.
Bezüglich der Entwicklung von Marketing- und Werbebudgets prognostizieren 60 Prozent der mittelständischen Unternehmen, dass KMU ihre Etats im laufenden Jahr kürzen werden. Die Befragten selbst wollen allerdings überwiegend antizyklisch agieren. Vier von fünf Firmen werden grundsätzlich in 2023 werben. Eine knappe Mehrheit (46 Prozent) geht dabei mit gleichen Budgets ins neue Jahr wie 2022, immerhin 27 Prozent planen Etataufstockungen. Damit wollen insgesamt mehr Firmen ihre Etats erhöhen als senken. 17 Prozent planen Senkungen der Budgets.
Digital als Gewinner
Befragt danach, in welchen Bereich des Werbemixes die Unternehmen mehr investieren wollen, ist Online der große Gewinner. 71 Prozent der Unternehmen, die ihre Etats erhöhen, wollen hierfür zusätzliches Budget freimachen. Neben Online legt vor allem der Out-of-Home-Bereich deutlich zu. 31 Prozent der KMUs wollen ihre Investitionen in diesem Bereich in 2023 erhöhen.
Innerhalb der digitalen Medien profitieren vor allem Social Media mit 58 Prozent und Suchmaschinenoptimierung (SEA/SEO) mit 48 Prozent. Damit gewinnen hier vor allem die Wallled Gardens. Aber auch Display und Video bekommen mehr Budget. In Online-Audio wollen immerhin noch rund 10 Prozent mehr investieren.
Takeaways
- Vier von fünf kleinen oder mittelständischen Unternehmen werden grundsätzlich in 2023 werben.
- Dabei geht knapp die Hälfte von einem gleichbleibenden Budget aus, 27 Prozent planen Etataufstockungen.
- 71 Prozent der Unternehmen, die ihre Etats erhöhen, wollen für digitale Kanäle zusätzliches Budget freimachen.
- Steigende Investitionen in Social Media und Suchmaschinen stärken vor allem die Walled Gardens, doch auch Display und Video bekommen mehr Budget.
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