Nachhaltigkeit wurde lange als der nächste große Trend abgestempelt, doch mittlerweile ist der Umweltgedanke ein fester Bestandsteil eines jeden Online-Shops. In Zeiten der steigenden Lebenshaltungskosten ist bei Kunden allerdings immer öfter ein Abwägen zwischen Nachhaltigkeit und Preisbewusstsein zu beobachten. Daraus ergibt sich auch eine Herausforderung für den E-Commerce. Einerseits sollte Nachhaltigkeit zum Grundgedanken werden, andererseits müssen manche Verbraucher angesichts steigender Lebenshaltungskosten auf ihre ökologischen Ansprüche verzichten, um Geld zu sparen. Wie Kunden aktuell zum Thema Nachhaltigkeit stehen und wie Online-Händler jetzt mithilfe von (Werbe-)Maßnahmen des Affiliate-Marketings punkten können, zeigt eine kürzlich durchgeführte Verbraucherstudie.
Ohne Nachhaltigkeit, ohne mich
Umweltbewusstsein, Transparenz und Ethik gehören mittlerweile fest zum moralischen Kompass der Kunden. Diese Einstellung spiegelt sich auch in den Online-Shopping-Gewohnheiten wider. Mehr als die Hälfte aller Befragten (54 Prozent) gaben an, dass Nachhaltigkeit, Transparenz und Ethik ihre Online-Kaufentscheidungen beeinflussen. Für 40 Prozent spielen diese Faktoren eine wichtige Rolle, für 14 Prozent sind es sogar die wichtigsten Kriterien.
Online-Shops sind daher gefragt, sich entsprechend zu positionieren und dies auch transparent und effektiv zu kommunizieren. Dabei können Affiliate-Marketing-Strategien helfen. So sollten Online-Händler mit Publishern zusammenarbeiten, die auf Nachhaltigkeit setzen. Diese bieten neben starken Communitys und Verbrauchergruppen oftmals Aktionen zur Kreislaufwirtschaft an, die als Best Practice gilt, wenn es um nachhaltigen E-Commerce geht. Denn Kreislaufwirtschaft strebt die längst mögliche Nutzung von Produkten und Rohstoffen an, was Abfälle vermeidet und so die Umwelt schont. Shops positionieren sich so für Nachhaltigkeit und können noch stärker auf die sogenannten „bewussten Verbraucher“ zugehen.
Nachhaltigkeit in Zeiten der Krise
Angesichts der steigenden Gas-, Strom-, Benzin- und Lebensmittelpreise sehen sich einige Verbraucher gezwungen, bei ihren Überzeugungen Kompromisse einzugehen. So gaben 27 Prozent an, dass Nachhaltigkeit, Transparenz und Ethik jetzt weniger Priorität für sie haben. Dahingegen sagt mehr als ein Drittel (34 Prozent), dass diese Faktoren weiterhin von Relevanz für ihr Online-Shopping-Verhalten sind.
Dies zeigt, dass Umweltbelange angesichts der steigenden Lebenshaltungskosten für einige Kunden zwar in den Hintergrund getreten sind, die Mehrheit jedoch angibt, dass das Thema für sie immer noch relevant ist. Auch wenn die Nachhaltigkeit momentan nicht von oberster Priorität ist, bedeutet das nicht, dass sie nicht mehr wichtig ist.
So sollten Online-Händler Verbrauchern die freie Wahl lassen, ob sie Maßnahmen zum Umweltschutz unterstützen wollen. Es empfiehlt sich auch, Aktionen anzubieten, die für Kunden keine zusätzlichen Kosten bedeuten, wie beispielsweise der Versand mit recycelten Verpackungsmaterialien, um so den Kunden die Entscheidung für oder wider Umweltschutz abzunehmen. Das hilft im Idealfall nicht nur der Umwelt, sondern sorgt beim „bewussten Verbraucher“ für Sympathie und erhöht so die Kundenbindung.
Gebrauchtes statt Neues
Der Trend zum Kauf gebrauchter Produkte und von Waren mit leichten Mängeln, der sogenannten B-Ware, nimmt weiter zu. So gab jeder Fünfte (20 Prozent) an, gebrauchte Produkte und B-Ware zu kaufen, um Abfall zu vermeiden und Nachhaltigkeit zu unterstützen. Rund 33 Prozent sagen, dass sie gebrauchte Waren kaufen, weil diese günstiger als Neuprodukte sind. Das heißt, dass vor allem der Preisaspekt von Bedeutung für den Kunden ist. Nur ein kleiner Teil der Befragten (14 Prozent) hat bisher schlechte Erfahrungen mit gebrauchten Produkten und B-Ware gemacht: Der Zustand war nicht wie beschrieben.
Es ist klar, dass die Nachfrage nach solchen Produkten steigt und Online-Händler sollten sich dies zunutze machen, indem sie nicht nur Neuware, sondern auch bereits gebrauchte Ware anbieten. Dadurch, dass verschiedene Präferenzen angeboten werden, können mehr Kundengruppen bedient werden, was die Konversion und damit den Umsatz steigert. Wichtig ist, dass dem Verbraucher die Wahl gelassen wird, ob er lieber zu Neuware oder zu gebrauchten Produkten greift.
Darüber hinaus können Online-Shops durch den Einsatz verschiedener Publisher bestimmen, welche Produktart (neu oder gebraucht) sie vorrangig bewerben wollen und damit ihren Fokus setzen. Um den Nachhaltigkeitsaspekt in den Vordergrund zu stellen, können Händler zum Beispiel auch Anreize wie höhere Kommissionsprozente für gebrauchte Produkte setzen.
Second-Hand-Weihnachten
Zu den beliebtesten Produktkategorien im Bereich Gebrauchtware/B-Ware zählen in der Umfrage Bücher, Video und Musik (30 Prozent) Unterhaltungselektronik (22 Prozent), Kleidung und Accessoires (20 Prozent) sowie Spielwaren (18 Prozent). Auch in der (Vor-)Weihnachtszeit erfreuten sich diese Produkte steigender Beliebtheit, denn 18 Prozent der Verbraucher planten, 2022 bei den Weihnachtsgeschenken B-Ware in Betracht zu ziehen. Fast genauso viele (16 Prozent) hatten vor, sich bei gebrauchten Produkten und Second-Hand-Artikeln umzusehen.
Ob es an den steigenden Gas-, Strom-, Benzin- und Lebensmittelpreisen liegt oder an der nach wie vor hohen Relevanz von Nachhaltigkeit – Kunden schenkten B-Waren und gebrauchten Produkten auch beim Online-Shopping für Weihnachtsgeschenke immer mehr Aufmerksamkeit. Affiliate-Marketing-Strategien können Online-Händlern dabei helfen, diese Produkte als geeignete Weihnachtsgeschenke zu positionieren. Online-Shops sind dazu in der Lage, den Kunden durch Cashback- und Rabattaktionen größere Preisvorteile zu bieten und bei bewussten Konsumenten durch Umweltbewusstsein zu punkten. Darüber hinaus können durch zunehmende Partnerschaften mit “Nachhaltigkeits-Publishern” bestimmte Communitys erreicht werden, für die dieses Angebot besonders attraktiv ist.
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