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Netflix gibt Starttermin und Abo-Preis für das Werbemodell bekannt

14. Oktober 2022 (jh)
Bild: freestocks - Unsplash

Nachdem der Streaming-Gigant Netflix eine werbeunterstützte Abo-Variante im Juli angekündigt hatte, gab das Unternehmen nun in einem Presse-Call weitere Details bekannt. Demnach wird das neue Angebot “Basis-Abo mit Werbung” heißen, am 3. November an den Start gehen und zunächst in 12 Ländern verfügbar sein. Für bereits laufende Abonnements und Mitgliedschaften würden sich keine Änderungen ergeben.

Dabei beherrschte in den vergangenen Monaten die Frage nach dem Preis eines solchen Werbemodells viele Diskussionen. Auch hier schafft Netflix jetzt Klarheit: Das neue Angebot wird 4,99 Euro pro Monat kosten. Somit liegt dieser Preis deutlich unter jenen für die bisherigen Abos, für die monatlich zwischen 8 und 17,99 Euro fällig werden. Der Anreiz für die Verbraucher sollte somit durchaus gegeben sein. Das Basis-Abo mit Werbung soll zunächst in Australien, Brasilien, Deutschland, Frankreich, Italien, Japan, Kanada, Korea, Mexiko, Spanien, dem Vereinigten Königreich und den USA verfügbar sein.

Auch bezüglich der Werbeeinspielungen gab Netflix Details bekannt. Demnach werden zum Start die Werbespots 15 oder 30 Sekunden lang sein und vor und während der Serien und Filme laufen.

Xandr liefert technologische Infrastruktur

Netflix hatte im Juli auch verkündet, wer für die technologische Infrastruktur des werbeunterstützten Abos sorgen soll. Das Werbemodell wird dabei mithilfe von Microsoft umgesetzt. Dabei spielt vor allem Xandr eine entscheidende Rolle. Microsoft hatte erst Ende 2021 sein Adtech-Portfolio mit dem Zukauf von Xandr deutlich aufgestockt. Xandr bietet eine globale Supply- und Demand-Side-Technologie und ist im Markt äußerst gut vernetzt. Das Unternehmen legt einen starken Fokus auf Video- und TV-Werbung.

Bei den Verifizierungstools hat Netflix indes Partnerschaften mit Doubleverify und Integral Ad Science geschlossen. Diese sollen ab dem ersten Quartal 2023 die Sichtbarkeit und Traffic-Validität der Werbung messen.

Netflix muss diesen Schritt gehen

Netflix versucht mit der Einführung eines werbeunterstützten Abos sein angeschlagenes Geschäft wieder auf Kurs zu bringen. Bisher finanzierte sich das Unternehmen hauptsächlich über ein kostenpflichtiges Abo-Modell. Angesichts mittelmäßiger Unternehmensprognosen, eines stockenden Wachstums und des starken Konkurrenzdrucks auf dem Streaming-Markt scheint ein werbeunterstütztes Abo-Modell somit folgerichtig. Für den Werbemarkt indes bietet die zunehmende Öffnung der Streaming-Anbieter große Chancen und auch bei den Verbrauchern ist Werbung im Streaming-Umfeld durchaus akzeptiert. Es bleibt abzuwarten, wie erfolgreich das neue Angebot sein wird.

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