Eine der meist diskutierten Herausforderungen der Werbeindustrie ist die künftige Adressierbarkeit von Nutzern. In Anbetracht des Schwunds der Third-Party-Cookies, verschärften Datenschutzgesetzen und sensibilisieren Verbrauchern ist das Thema “Identity” bislang nur fragmentarisch gelöst. Das europäische Adtech-Unternehmen Adform hat Anfang des Jahres eine Lösung aus der Taufe gehoben, die mit allen Identifiern arbeiten können soll und so seine vermeintliche Antwort auf die Frage präsentiert. Damit scheinen sie im Werbe-Ökosystem Anklang zu finden, denn verschiedene Adtech-Player bauen nun auf “ID Fusion” auf.
Wie ID Fusion funktioniert
ID Fusion setzt nicht mehr auf eine zentrale ID und auch nicht auf Cookie-Matching, sondern arbeitet strikt mit den Daten, die über den Bidstream gesendet werden. Publisher übermitteln in der Regel mehrere Identifier an ihre Partner im Programmatic-Ökosystem, da oftmals verschiedene ID-Lösungen gleichzeitig im Einsatz sind, mit denen sie das Inventar verknüpfen. Die Technologie von Adform liest alle diese First- oder Third-Party-Identifier aus und registriert Übereinstimmungen. Das deterministische Mapping ergibt nach und nach mehr Anknüpfungspunkte zwischen den IDs. Zudem sollen heuristische Verfahren, wie Machine Learning und sogenannte Computational Statistics, dabei helfen, mithilfe von aggregierten Statistiken übergreifende Analysen wie Attribution und das Frequency Capping zu verfeinern.
Frischer Analytik-Partner
Adform konnte kürzlich zunächst Ipsos MMA (Marketing Management Analytics) von seiner Lösung überzeugen. Dahinter steckt die Analytik-Sparte des Marktforschers Ipsos in Gestalt eines 1989 gegründeten Beraters. ID Fusion soll der Multi-Touch-Attribution von MMA unter die Arme greifen und so Kampagnenmessung zukunftssicher machen. Die Unternehmen sprechen von einer “gemeinsamen, KI-basierten First-Party-Datenlösung für Attributionsmessungen auf globaler Ebene”.
Durch die Integration könne Ipsos MMA Werbetreibenden schnelle, jederzeit verfügbare Analysen zu ihren digitalen und adressierbaren Einkäufen bieten und somit Echtzeit-Marketingmessung weiterhin gewährleisten, sagt Doug Brooks, EVP of Strategic Accounts bei Ipsos MMA. „Diese Daten in Verbindung mit unserem einheitlichen Messungsansatz stellen sicher, dass eine maximale Abdeckung erreicht werden kann, indem der Datenknappheit entgegengewirkt wird.“ Alexander Weißenfels, Vice President DACH bei Adform, ergänzt: “Wer echte Attribution will, muss mit transparenten Partnern zusammenarbeiten und echte Einblicke in die Medienperformance gewähren.”
Kooperation auf der Sell-Side
Auch auf der Sell-Side findet Adform Fans von ID Fusion. Das New Yorker Big Village setzt die Lösung für seine Plattform EMX ein. Dabei handelt es sich um eine US-amerikanische Technologiegruppe mit diversen Lösungen rund um den programmatischen Mediaein- und verkauf. In deren Zentrum steht eine Sell-Side-Plattform, die als “Premium-SSP” vermarktet wird und für Video- und Display- sowie speziell für Connected-TV-Inventar konzipiert ist.
„Unsere Partnerschaft mit EMX ist für uns von großer Bedeutung, da sie unseren Kunden in der ganzen Welt ein erstklassiges direktes CTV-Angebot in einem transparenten und messbaren Umfeld bietet“, ist Julian Baring, Senior Vice President of Business Development bei Adform, überzeugt.
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