Die Private-Equity-Gesellschaft Bridgepoint übernimmt Anteile an MiQ, einen global tätigen Spezialisten für programmatisches Media Trading. Die Anteile stammen von den früheren Investoren ECI Partners und GP Bullhound, die seit fünf Jahren investiert waren, und ihren Einsatz laut eigener Aussage versechsfacht haben. Der neue Investor soll MiQ beim weiteren Wachstum und vor allem der internationalen Expansion unter die Arme greifen. Die Einzelheiten zum Deal sind nicht bekannt, aber laut Medienberichten wird MiQ im Rahmen der Übernahme mit 900 Millionen US-Dollar bewertet, manche gehen gar von einer Milliarde aus.
“Unser Erfolg beruht darauf, dass wir die Art und Weise revolutioniert haben, wie Unternehmen Daten maximieren können, aber die einzigartigen geschäftlichen Herausforderungen in den Bereichen Data Science, Analytics und programmatischer Mediahandel werden jeden Tag komplexer”, erklärt Gurman Hundal, Mitgründer von MiQ und frisch gebackener Global Executive Chairman. “Bridgepoints nachgewiesene Erfolgsbilanz innovativer und skalierbarer Investitionen passt zu unserem Anspruch, das nächste Kapitel aufzuschlagen, um für unsere Mitarbeiter und Kunden etwas zu liefern.”
MiQ kombiniert programmatische Media-Kanäle mit Einkaufstechnologien und Daten. Den besonderen Fokus legt das Unternehmen dabei auf einen individuellen Datenansatz, indem es die Daten seiner Kunden für Kampagnen nutzt und daraus Insights generiert. MiQ wurde 2010 von Hundal und seinem Geschäftspartner Lee Puri in London gegründet. 2014 erfolgte die Expansion in die USA und ein Jahr später kam das Unternehmen nach Deutschland. Mittlerweile beschäftigt MiQ über 1.000 Mitarbeiter in 22 Niederlassungen weltweit, wobei der meiste Umsatz in Nordamerika erwirtschaftet wird. Dieser lag 2021 global bei 465 Millionen US-Dollar und 45,4 Millionen Gewinn.
Zukäufe oder Konsolidierung am Horizont?
Bridgepoint investiert in Unternehmen aus dem mittleren Marktsegment, deren Bewertung in der Regel zwischen 250 Millionen und 1,5 Milliarden US-Dollar liegt. Insgesamt verwaltet die Private-Equity-Gesellschaft 32 Milliarden US-Dollar. Mit Bridgepoint im Rücken sollen für MiQ neben der weiteren Internationalisierung auch Übernahmen zur Diskussion stehen. Laut Digiday schielt MiQ insbesondere auf Unternehmen aus den Bereichen Contextual Advertising und Connected TV. Außerdem sei Konsolidierung eine Option, mit dem Fokus auf Kontinentaleuropa oder der APAC-Region.
Wie viele Anteile die Gründer noch an MiQ halten, ist unklar. Sie bleiben dem Unternehmen jedenfalls erhalten. Der Ausstieg der vorherigen Investoren überrascht nicht, da fünf Jahre bis zum Exit eine gängige Zeitspanne für Investitionen von Private-Equity-Gesellschaften ist.
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