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VIDEO

Youtube bleibt Platzhirsch unter digitalen Videoangeboten

13. Juli 2022 (jh)
Bild: Jeshoots Com - Unsplash

Der Bewegtbildkonsum der deutschen Bevölkerung ist vielfältiger als jemals zuvor und wird mittlerweile vor allem durch digitale Angebote geprägt. Dabei ist der Streaming-Markt hart umkämpft und die Anbieter ringen um Marktanteile sowie Nutzungszeiten. Die AGF Videoforschung untersucht zweimal im Jahr die Entwicklung von digitalen Bewegtbildangeboten hierzulande und kann in der aktuellen Welle aufzeigen, dass die Youtube-Nutzung auf das Vor-Pandemie-Niveau gesunken ist und immer mehr Verbraucher die Mediatheken der öffentlich-rechtlichen Sender verwenden.

Bild: Marina Weigl Kerstin Niederauer-Kopf

Die “AGF Plattformstudie” wird von Kantar erhoben und befragt rund 2.500 Deutsche ab 14 Jahren. Die aktuelle Welle lief vom 14. Februar bis zum 3. April und startete damit kurz vor dem Kriegsbeginn in der Ukraine am 24. Februar 2022.
Im Vergleich zur vorhergehenden Welle Ende 2021 legten die Angebote der öffentlich-rechtlichen Kanäle bei der Nutzung um 2,9 Prozentpunkte auf 28,1 Prozent zu. “Eine mögliche Interpretation der Entwicklung bei den öffentlich-rechtlichen Angeboten wäre, dass der Ukraine-Krieg zu einer verstärkten Nutzung von Informationsangeboten geführt hat, wie wir sie auch schon während der Corona-Lockdowns beobachten konnten“, erklärt Kerstin Niederauer-Kopf, Vorsitzende der Geschäftsführung der AGF Videoforschung. Insgesamt ist die Nutzung damit seit Ende 2019 deutlich gestiegen. Damals griffen noch rund 24 Prozent der Befragten auf die Mediatheken der öffentlich-rechtlichen Sender zurück. Auch andere Studien haben bereits die steigende Bedeutung der Mediatheken aufgezeigt.

Leichter Rückgang bei Youtube

Die Verwendung von Youtube ist indes leicht zurückgegangen und liegt in der aktuellen Welle bei knapp 50 Prozent (Ende 2021 lag diese noch bei 53 Prozent). Dieser Rückgang könnte darauf zurückzuführen sein, dass die Nutzungszeit anderer Streaming-Dienste zu Lasten des kostenlosen Angebotes gestiegen ist. Nachdem Netflix und Prime Video in der Herbst-Welle ebenfalls Rückgänge hinnehmen mussten, geht es im Frühjahr 2022 wieder aufwärts: Netflix wurde nun von 33,3 Prozent der Gefragten gesehen, Prime Video von 23,9 Prozent. Dennoch muss festgehalten werden, dass Youtube die höchste Nutzungsdauer aufweist.

Disney+ wiederum verliert ebenfalls leicht an Einsatzzeit und kommt in der aktuellen Welle auf 7,6 Prozent. “Insbesondere die 14- bis 29-Jährigen und die 30- bis 49-Jährigen sorgen für einen Anstieg bei Netflix und Prime Video, während für den Rückgang bei Disney+ aufgrund der Ausrichtung der Plattform auf das junge Publikum vor allem die 14- bis 29-Jährigen verantwortlich sind“, erklärt Niederauer-Kopf weiter.

Im Schnitt verfügen die Befragten über 1,4 Streaming-Angebote. Diese Zahl ist damit deutlich niedriger als die aus anderen Studien. So kommt der Außenwerbevermarkter Goldbach Germany zu dem Ergebnis, dass die deutschen CTV-Nutzer durchschnittlich 2,3 kostenpflichtige sowie 3,2 kostenfreie Streaming-Apps verwenden.

Takeaways

  • Die Mediatheken-Nutzung der öffentlich-rechtlichen Sender legt deutlich zu.
  • Youtube verliert leicht an Einsatzzeit, während Netflix und Amazon Prime Video zulegen können.
  • Im Schnitt verfügen die Befragten über 1,4 Streaming-Angebote

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