Nachdem insbesondere das Jahr 2020 für viele Werbetreibende alles andere als leicht war, zeigen aktuelle Prognosen wieder ein deutlich positiveres Bild. Die Zeichen stehen seit 2021 auf Erholung des Werbemarktes und dies schlägt sich auch auf dem Arbeitsmarkt nieder. Zu diesem Schluss kommt die Jahresbilanz der Stellenanalyse des Zentralverbands der deutschen Werbewirtschaft (ZAW). Demnach stiegen die Jobangebote in der Werbebranche 2021 auf ein Rekordhoch.
Zeigte sich der Arbeitsmarkt der Werbebranche im Frühjahr 2021 zu Lockdown-Zeiten zwar noch verhalten, gewann er laut ZAW in den Folgemonaten deutlich an Fahrt. Mit insgesamt 9.611 Jobangeboten wurden Höchststände erreicht, wie sie die ZAW-Stellenanalyse zuletzt vor 21 Jahren in den wirtschaftlichen Boomjahren 1999/2000 gesehen hatte. Damit legten die Jobofferten im Jahresvergleich 2021 um 90 Prozent zu und übertrafen das Vorkrisenjahr 2019 deutlich.
Vor allem die Agenturen suchten vergangenes Jahr neue Mitarbeiter, sie stellten 51 Prozent der Jobangebote und damit drei Prozentpunkte mehr als im Vorjahr, gefolgt von den werbenden Unternehmen mit rund 38 Prozent. Die Offerten der Medien blieben mit 11 Prozent stabil. Werbetreibende Unternehmen halten hierbei vor allem nach Personal im Bereich Marketing und Werbung Ausschau, knapp die Hälfte der Angebote galt der Führungsebene. Marketingleiter waren 2021 dabei besonders stark nachgefragt.
Fachkräftemangel weiterhin großes Problem
Trotz der erfreulichen Zahlen darf nicht außer Acht gelassen werden, dass die Corona-Pandemie weiterhin den Alltag prägen und die Branche beschäftigen wird. Außerdem bleibt der strukturelle Fachkräftemangel äußerst problematisch. Es ist eine Sache, Stellen auszuschreiben – sie auch besetzen zu können, eine andere. Budgetverschiebungen in Richtung der Megaplattformen und mögliche Werberestriktionen werden obendrein die Werbebranche künftig weiter begleiten und auch deren Arbeitsmarkt bestimmen.
“Die erfreulich guten Arbeitsmarktdaten der Werbewirtschaft im Jahr 2021 gehen einher mit der positiven Entwicklung des Werbemarkts in dem Jahr. Vergessen sollten wir allerdings nicht, dass die Werbewirtschaft 2020 deutlich härter getroffen war als die Gesamtwirtschaft und wir auch 2021 wirtschaftlich noch nicht wieder das Vorkrisenniveau erreicht haben. 2022 wird auf vielerlei Ebenen ebenfalls kein einfaches Jahr werden, wenn die Inflationsentwicklung nicht in Schranken gewiesen wird, ein weiterer Corona-Winter aufzieht und die Agenda der neuen Bundesregierung nur bedingt den Wert der Werbung und ihren ‘public value’ anerkennt“, kommentiert ZAW-Präsident Andreas Schubert die Lage der Werbewirtschaft.
Takeaways
- Die Jobangebote in der Werbebranche stiegen 2021 auf ein Rekordhoch.
- Vor allem die Agenturen suchten vergangenes Jahr neue Mitarbeiter.
- Corona, Fachkräftemangel und Budgetverschiebungen in Richtung der Megaplattformen werden die Werbebranche und den dazugehörigen Arbeitsmarkt künftig weiter beschäftigen.