Umsätze im Mobile Advertising übertreffen erstmals die von TV
16. September 2021 (jh)Die Corona-Pandemie hat viele Bereiche in Gesellschaft und Wirtschaft durcheinander gewirbelt. So sank etwa der Umsatz der Entertainment- und Medienbranche in Deutschland 2020 um knapp 10 Prozent auf circa 55 Milliarden Euro, soll aber bis 2025 auf voraussichtlich 69 Milliarden Euro wieder ansteigen. Dabei verzeichnen vor allem analoge Bereiche Einbrüche, während digitale Segmente deutlich zulegen können. Zu diesen Ergebnissen kommt die PWC-Studie "German Entertainment & Media Outlook 2021-2025”. Insbesondere Mobile spielt in der Dynamik eine entscheidende Rolle.
“Die Pandemie hat viele Entwicklungen der Branche drastisch beschleunigt, die sich in den vergangenen Jahren schon angedeutet haben”, sagt Werner Ballhaus, verantwortlicher Studienautor bei PWC. “Wir sehen deutliche Verschiebungen hin zu digitalen Formaten. Das Smartphone entwickelt sich zum wichtigsten Gerät der Mediennutzung. Die Ausnahmesituation hat das Nutzerverhalten und den Medienkonsum nachhaltig beeinflusst und wird die Branche noch auf Jahre prägen.”
Die Studie “German Entertainment & Media Outlook” ist eine umfangreiche Analyse zur Medien- und Unterhaltungsbranche in Deutschland und wird seit 2002 von der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Pricewaterhouse Coopers (PWC) jährlich herausgegeben. Sie enthält Analysen und Umsatzprognosen für 13 Segmente der Entertainment- und Medienindustrie.
Mobile Advertising auf der Überholspur
Trotz deutlich reduzierter Werbebudgets infolge der Corona-Krise konnte der Markt für Onlinewerbung laut PWC 2020 Umsätze in Höhe von 8,9 Milliarden Euro erzielen. Dies entspricht einem Plus von 4,5 Prozent im Vorjahresvergleich. Der Bereich Mobile beansprucht hierbei ein Wachstum von 12,6 Prozent und zog mit einem Marktanteil von knapp 50 Prozent beinahe mit dem traditionell umsatzstarken Desktop-Segment gleich.
Insgesamt überstiegen 2020 die Umsätze durch Onlinewerbung mit 8,9 Milliarden Euro jene aus TV-Werbung mit 4,1 Milliarden Euro um mehr als das Doppelte. Mit einem Zuwachs von über 12 Prozent übertrafen auch die Umsätze von mobiler Onlinewerbung erstmals die von TV-Werbung.
Auch in Zukunft wird Mobile weiter stark wachsen und den klassischen digitalen Kanälen Konkurrenz machen. So geht PWC davon aus, dass bereits 2024 Mobile-Paid-Search Desktop-Paid-Search überholt haben wird. Auch Mobile-Displaywerbung soll stark wachsen und 2025 rund 6 Milliarden Euro erlösen. Grund für dieses starke Wachstum ist vor allem der deutliche Anstieg im Bereich Videowerbung. Hier wird mit einer jährlichen Wachstumsrate von 17,5 Prozent gerechnet. Insgesamt wird erwartet, dass sich der Umsatz für Mobile-Werbung bis zum Jahr 2025 auf 8 Milliarden Euro belaufen wird.
Video-on-Demand mit starken Zuwächsen
Viele der digitalen Segmente in der Entertainment- und Medienbranche verbuchten 2020 ein sprunghaftes Wachstum. So wuchs Video-on-Demand mit Umsätzen von 1,7 Milliarden Euro noch stärker als in den Vorjahren. Allerdings gehen hier die größten Wachstumsraten auf das Konto der Abo-Modelle. Videospiele und E-Sport legten um knapp 14 Prozent zu und setzten 5,2 Milliarden Euro um. Diese starken Anstiege führt PWC hauptsächlich auf die pandemiebedingten Kontakt- und Ausgangssperren zurück.
Takeaways
- Trotz deutlich reduzierter Werbebudgets infolge der Corona-Krise konnte der Markt für Onlinewerbung laut PWC 2020 Umsätze in Höhe von 8,9 Milliarden Euro erzielen.
- Mobile-Onlinewerbung übertrifft erstmals die Umsätze von TV-Werbung.
- Video-on-Demand wuchs mit Umsätzen von 1,7 Milliarden Euro noch stärker als in den Vorjahren.
EVENT-TIPP ADZINE Live - Industry Preview - Media & Tech Agenda 2025 am 22. Januar 2025, 11:00 Uhr - 12:30 Uhr
Welche Themen sollten Advertiser und ihre Agenturen, aber auch die Medien, ganz oben auf der Agenda haben für 2025? Welche Technologien werden bei den großen Herausforderungen, wie z.B. Datenschutz, Addressability, Qualitätssicherung, Messbarkeit und Einkaufseffizienz im digitalen Mediabusiness 2025 eine wichtige Rolle spielen? Jetzt anmelden!