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Auf Wachstumskurs: Usercentrics und Cookiebot verschmelzen

2. September 2021 (apr)
Bild: SpaceX – Unsplash

Die Zeichen stehen auf Konsolidierung im europäischen Markt für Consent Management. Die deutsche Consent-Management-Plattform (CMP) Usercentrics und ihr dänischer Rivale Cybot, besser bekannt für seine CMP Cookiebot, schließen sich zusammen. Beide operieren künftig unter dem Namen Usercentrics und wollen die Internationalisierung vorantreiben, um einen globalen Player für Consent Management zu schaffen.

Website-Betreiber greifen auf Consent-Management-Lösungen zurück, um Einwilligungen zur Datenverarbeitung von ihren Besuchern einzuholen, zu speichern und zu verwalten. Dies ist nach Einführung der Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) insbesondere im Rahmen von Tracking und den damit verbundenen Cookies notwendig. Doch nicht nur in Europa gerät der Datenschutz in den Fokus, auch in den USA ist mit dem California Consumer Privacy Act (CCPA) vergangenes Jahr ein Gesetz in Kraft getreten, das den Umgang mit den Daten der Kalifornier regelt. In anderen Regionen der Erde bahnen sich ähnliche Maßnahmen an, die globales Geschäft für CMPs versprechen. Usercentrics und Cybot sind in Europa bereits stark und wollen darüber hinaus einen Teil des internationalen Kuchens für sich beanspruchen.

Dieses Potenzial sehen auch die früheren Investoren in die Unternehmen: “Die DSGVO hat sich weltweit zum europäischen Exportschlager entwickelt. Und Usercentrics und Cookiebot, die beide aus der Geburtsstätte des Datenschutzes stammen, manifestieren nun das Bedürfnis nach Privacy in einem einzigen globalen Unternehmen”, erklärt Carsten Maschmeyer, Gründer von Alstin Capital, das gemeinsam mit Cavalry Ventures Wachstumskapital für Usercentrics zur Verfügung gestellt hat. Der US-amerikanische Venture-Capitalist-Geber Full In Partners, der in beide Unternehmen investiert hat, vermittelte sogar den Zusammenschluss.

Usercentrics für große, Cookiebot für kleinere Unternehmen

Bild: Usercentrics Mischa Rürup, Usercentrics

Die beiden ehemaligen Wettbewerber ergänzen sich gut, denn während sich die Münchner mit ihrer SaaS-Lösung auf große Konzerne konzentrieren, liegt der Fokus in Kopenhagen auf einem Selfservice-Angebot für kleine und mittelständische Unternehmen. Beide sollen ihrer Linie weiterhin treu bleiben. Gemeinsam kommen die CMP-Anbieter auf 230 Mitarbeiter, mehr als 20 Technologie- und über 2.000 Vertriebspartner, die Firmen in über 100 Ländern und mehr als 700.000 Websites unterstützen. So wollen sie einen neuen Standard für Consent Management einführen, sagt Mischa Rürup, CEO und Gründer von Usercentrics: “Datenschutz ist das neue Normal. Unternehmen, die bei der Einwilligung in die Datenverarbeitung ausschließlich auf Rechtskonformität achten, verkennen jedoch das große Ganze. Transparente Datenschutzpraktiken schaffen und erhalten für Unternehmen etwas sehr Wichtiges: das Vertrauen der Nutzer. Gemeinsam mit Cookiebot sind wir nun in einer stärkeren Position, einen Industriestandard für die Einwilligung der Nutzer zu gestalten, der Transparenz und Vertrauen in den Fokus stellt.”

Bild: Cybot Daniel Johannsen, Cybot

Usercentrics wurde 2018 gegründet und setzte von Anfang an voll auf Wachstum. Das 2012 gegründete Cybot hingegen wuchs zwar langsamer, kann dafür aber mit mehr Erfahrung aufwarten. “Schon lange vor der Einführung der DSGVO war uns klar, dass es eine Lösung braucht, die den Nutzern Transparenz über den Einsatz ihrer Daten verschafft und Unternehmen hilft, die Zustimmung der Nutzer korrekt zu verwalten”, verrät Daniel Johannsen, CEO von Cybot. “Im Laufe der Gespräche mit Usercentrics entdeckten wir eine Reihe gemeinsamer Werte und Ziele. Wir wollen transparente Daten-Compliance für Unternehmen jeder Größe zugänglich machen. Unsere Fusion bietet eine spannende Gelegenheit, eine noch größere Zielgruppe zu erreichen und unsere Botschaft über den Wert von Privacy besser zu verbreiten.”

Globaler Marktführer unter den CMPs ist das US-amerikanische One Trust. Weitere Konkurrenten sind etwa Sourcepoint und Quantcast, ebenfalls USA, das Münchner Traffective und der aus Frankreich stammende Anbieter Didomi.

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