Der Start von Apples “App Tracking Transparency” (ATT) liegt mittlerweile vier Wochen zurück. Seit dem 26. April müssen sich Apps in Apple-Umgebungen die explizite Einwilligung von Usern einholen, um diese tracken und deren Advertising-ID nutzen zu dürfen. Dieser Schritt von Apple wurde bereits seit Monaten in der Branche diskutiert und kam jetzt endgültig mit dem Update auf iOS 14.5. Erste Analysen zeigten dabei erschreckend niedrige Opt-in-Raten für die USA, Deutschland aber auch weltweit. Eine aktuelle Analyse liefert nun neue Erkenntnisse.
App-Entwickler sind jetzt also dazu verpflichtet, den Consent des Users mit dem ATT-Framework einzuholen, wenn sie Nutzerbewegungen erfassen oder auf die IDFA (Identifier for Advertising) zugreifen möchten. Die mit diesem Identifier verknüpften Daten werden von Advertisern für die Personalisierung von Werbung genutzt und sind somit ein wichtiges finanzielles Standbein für viele App-Betreiber. Zuvor konnten sie verwendet werden, wenn sich der User nicht um den Widerspruch in den Systemeinstellungen bemüht hatte. Jetzt sollen die Nutzer aktiv entscheiden können, ob sie einer App Tracking-Rechte zusprechen oder im Nachhinein wieder entziehen wollen. Die Analysen von Flurry und Appsflyer zeigten hierbei zunächst niedrige Opt-in-Raten.
14 bis 17 Prozent der deutschen Apple-User stimmen dem Tracking via ATT zu
Das Marketing-Analytics-Unternehmen Singular hat anhand von 11,9 Millionen App-Installs ebenfalls die aktuellen Opt-in-Raten und die Verbreitung von iOS 14.5 in wichtigen Märkten untersucht. Dazu zählt neben den USA, Japan und Frankreich auch Deutschland. Singular zufolge beträgt die Opt-in-Rate für deutsche iOS 14.5 User aktuell 14,35 Prozent. Ganz anders gehen unsere Nachbarn mit der Tracking-Abfrage um: Frankreich führt das Ranking mit einer Opt-in-Rate von über 30 Prozent deutlich an, gefolgt von Korea und Südafrika. Das Schlusslicht bildet hier China.
Werden nun wiederum nur diejenigen User betrachtet, die tatsächlich auch den Hinweis und die Eingabeaufforderung von Apple erhalten, fallen die Zahlen etwas positiver aus. User sehen die Consent-Aufforderung nicht, wenn sie die Einstellung “Nachverfolgen von Apps zulassen” übergreifend deaktiviert haben. Die “bereinigte” Opt-in-Rate für Deutschland liegt in diesem Fall bei 17,15 Prozent. Deutschland bildet in dieser Analyse allerdings das Schlusslicht. Auch hier führt Frankreich mit über 37 Prozent.
Adaption von iOS 14.5 geht langsam voran
Die Ergebnisse aus der Analyse sind allerdings weiterhin mit Vorsicht zu genießen, denn die Implementierungsrate von iOS 14.5, also die Anzahl der Updates auf das neue Betriebssystem, ist immer noch verhältnismäßig niedrig. In Deutschland liegt sie bei 26 Prozent, wobei wir mit diesem geringen Wert sogar weltweit führen. In Frankreich haben knapp 20 Prozent der Apple-Nutzer das Update installiert, in China sogar nur knapp 8 Prozent.
Takeaways
- 14 bis 17 Prozent der deutschen Apple-User stimmen dem Tracking via ATT zu.
- Die Ergebnisse aus der Analyse sind allerdings weiterhin mit Vorsicht zu genießen, denn die Implementierungsrate von iOS 14.5, also die Anzahl der Updates auf das neue Betriebssystem, ist immer noch verhältnismäßig niedrig.
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