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MARTECH

Digital Marketing war gestern, Digitalisierung des Marketings ist heute!

Arne Schulze-Geißler, 12. März 2021
Bild: Spiritofamerica – Unsplash

Fast jedes Unternehmen nutzt an irgendeiner Stelle Technologie für das Marketing und verarbeitet dabei natürlich auch Daten. Dies kann etwa im Rahmen eines Mailprogramms für den nächsten E-Mail-Newsletter sein oder bei der Pflege der besten Kunden auf einer Excelliste nach Umsatz für die Einladungen des Unternehmens-Sommerfestes. Je größer das Unternehmen und je vielfältiger die Aufgaben, desto mehr technologischen Support hat man in der Regel, um sich dann auch professionell um die einzelne Herausforderung rundum die bestehende und potenzielle Klientel zu kümmern.

Man kommt schnell auf 10 bis 20 Systeme im Unternehmen, die im oder für das Marketing eingesetzt werden. Man könnte meinen, je mehr Technologie, desto innovativer und schlagkräftiger das Marketing. Nur werden die Lösungen häufig als Insellösungen genutzt und liefern damit auch nur punktuellen Mehrwert, bereichern aber nicht automatisch das Gesamtsystem Marketing. Die Herausforderung der Zukunft liegt zwangsläufig in der konsequenten Integration der Systeme, was ja nichts anderes bedeutet, als dass man die Marketingorganisation mit allen Konsequenzen digitalisiert und so auch die Systeme, Anwendungen und Datenbestände miteinander vernetzt und Routinen schafft, die immer seltener in Sackgassen enden. Eine Vorlage dafür gibt es nicht. Kein Adobe, Salesforce oder Oracle nimmt uns diese Aufgabe und Verantwortung ab, jeder muss selbst Herr seiner Systemwelt werden. Jedes Unternehmen ist nun mal anders und hat eine unique Zusammensetzung von Systemen sowie ganz eigene Anforderungen an das eigene Marketing. Daher kommt viel gestalterische Entwicklungsarbeit auf das Marketing zu. Organisationen müssen völlig neu inklusive aller Systeme modelliert werden.

Warum es in jedem Fall Sinn ergibt, so früh wie möglich mit dem Projekt zu starten, schilderte mir Dimitrios Haratsis, Advisor Customer Driven Marketing, in einem Gespräch, das ich hier auf drei wesentliche Motivationen herunterbrechen möchte.

Bild: Dimitrios Haratsis Dimitrios Haratsis
  1. Durch die Vernetzung der Systemwelt erhalten wir einen größeren Rückfluss an Insight über unsere Kunden und sind daher in der Lage, ein besseres Kundenverständnis zu entwickeln, was letztlich die Grundlage jeglichen Handelns im Marketing sein sollte.
  2. Die Optimierung der Prozesse und damit der gesamten Marketingorganisation. Erst der richtige Prozess aus Menschen, Maschinen und Daten erlaubt es die vorhandenen Ressourcen bestmöglich zu nutzen.
  3. Verbesserung der Performance der Marketingkanäle – um steigenden Akquisitionskosten entgegenzuwirken.

Diese zweite, aber viel tiefgreifendere Technologisierung und Digitalisierung des Marketings wird die Unternehmen voraussichtlich viel nachhaltiger verändern als das, was bisher als Digital Marketing bekannt ist. Natürlich werden die externen digitalen Kanäle und Marketinginstrumente weiter an Bedeutung gewinnen, aber erst durch die wirkliche Integration in die Systemwelt im Unternehmen können sie ihre volle Kraft entfalten. Mit diesen Themen werden wir uns auch zukünftig sehr intensiv bei ADZINE beschäftigen und immer häufiger den Blick in die Technologiewelt der Marketing-Organisationen wagen. Bitte beachtet auch unsere ADZINE LIVE Ausgabe zum Thema am 31. März.