Deutsches Adtech-Unternehmen gibt CTV- und OTT-Publishern mehr Kontrolle über Werbeblöcke
18. März 2021 (jh)Eines der Trendthemen des Jahres 2021 ist die digitale Ansprache von TV-Zuschauern, genauer gesagt Addressable TV (ATV) und Connected TV (CTV). Das deutsche Adtech-Unternehmen Spearad stellt nun einen neuen Ansatz vor, bei dem Publisher aus dem CTV- und Over-the-Top- (OTT) Umfeld vorab planen und kontrollieren können, welche Werbespots tatsächlich programmatisch eingespielt werden. Dies soll Kontrollverluste, die mit Programmatic einhergehen, verhindern.
Das erst 2019 gegründete Spearad betreibt eine Technologieplattform, die digitale Werbeformate sowie Bewegtbildinhalte miteinander verbindet und Publishern somit hilft, diese Inhalte zu monetarisieren. Gleichzeitig bietet die Plattform Advertisern TV-ähnliche Werbeformate. Nun stellt das Unternehmen den Ansatz “Selective Programmatic” vor.
Im klassischen Programmatic Advertising werden Werbeslots zumeist automatisch mit vorhandenen Kampagnen gefüllt. Die Auswahl des Werbemittels liegt dabei fast immer beim Media Buyer selbst und digitale TV-Sender werden im Vorfeld nicht darüber informiert, welche Werbung die jeweilige Demand-Side-Plattform (DSP) ausliefert. Spearad will nun mit Selective Programmatic verhindern, “dass die Schwachstellen des Digital Advertising auf OTT und CTV übertragen werden”, wie CEO Erhard Neumann erklärt. Denn im linearen TV werden Werbeblöcke weit im Voraus genauestens geplant und abgesegnet, bevor sie letztlich live ausgestrahlt werden. Der Kontrollverlust, den programmatische Buchungen TV-Sendern beim Streaming in der digitalen Welt bescheren, soll mit dem neuen Ansatz verhindert werden.
Dazu hat das Unternehmen eine eigene DSP entwickelt, die in der Lage ist, dem Broadcaster die vorgesehenen Spots für die von ihm aufgesetzten Deals vorab zu präsentieren. Dieser kann dann entweder auf die jeweiligen Partner vertrauen oder die Werbevideos bei Bedarf ansehen und selbst entscheiden, ob diese programmatisch im Rahmen des Deals ausgeliefert werden dürfen oder nicht. Weitere Steuerungsmöglichkeiten sollen die Planbarkeit von Werbeblöcken, wie sie aus dem linearen TV bekannt ist, auch im programmatischen Umfeld möglich machen – nur deutlich schneller, mit mehr Flexibilität und der Möglichkeit jederzeit einzugreifen.
“Die Zuschauer erwarten von digitalen TV-Kanälen ganz gleicher Art, dass es sich anfühlt wie auf dem Fernsehgerät“, erläutert Neumann weiter. “Wenn unkontrolliert Werbung aneinandergereiht wird, die der Zuschauer als störend empfindet oder die seiner Erwartung ans Fernsehen nicht entspricht, wird dies zu einer geringeren Akzeptanz führen. Hohe Akzeptanz von Werbung im TV ist es aber, was für die Sender/Publisher entscheidend ist.”
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