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DATA

“Stop den Datenstrip” – NetID buhlt im TV und Online um Endnutzer

17. Februar 2021 (apr)
Bild: NetID Szene aus dem Spot: Die Anmeldung bei Online-Diensten ohne die NetID gleicht einem Striptease.

Die European NetID Foundation geht offiziell in die Kommunikation mit den Endverbrauchern. Nachdem das Augenmerk der Stiftung seit der Gründung vor knapp drei Jahren primär auf der Akquise von Publishern, Shops und Tech-Partnern lag, werden nun bundesweit TV- und Online-Spots ausgespielt. Sie sollen den Verbrauchern die Single-Sign-On-Lösung der NetID schmackhaft machen und versprechen ihnen Kontrolle über ihre digitalen Daten. Für die Werbeindustrie geht es in diesem Zuge um die Identifikation von Nutzern und somit um die Aufrechterhaltung der personalisierten Ansprache in der Post-Cookie-Ära.

Für die Kampagne hat die NetID zwei 30-Sekünder produziert, die auf den Sendern der ProSiebenSat.1-Gruppe sowie der Mediengruppe RTL – beide Partner der Stiftung – laufen. Die Botschaft der humorvollen Spots ist simpel: Mit der Anmeldung bei Diensten im Internet geben Verbraucher ihre Daten preis. Sie legen also einen “Datenstrip” hin. Mit der NetID soll dies verhindert werden, indem die Datenhoheit bei den Nutzern liegt. Der Claim: “Ein Klick. Ein Login. Volle Kontrolle.” Die Spots werden von Ads auf den Online-Auftritten der RTL-Gruppe sowie den United-Internet-Portalen Web.de und Gmx, ebenfalls Partner, begleitet. Zusätzlich kommt ein Erklärvideo auf dem Kundenportal der NetID zum Einsatz.

“Mit der landesweiten Branding-Kampagne setzen wir ein klares Zeichen für Datenschutz”, erklärt Sven Bornemann, CEO der European NetID Foundation. “Wir möchten [...] First Mover sein und uns als Login-Anbieter klar bei den wichtigsten Akteuren im Werbe-Ökosystem positionieren: den Nutzern selbst. Nur so können wir unsere NetID-Produkte weiter als Marktlösung etablieren.”

Aktive Nutzer sind das Rückgrat der Lösung

Die Nutzer sind tatsächlich der Dreh- und Angelpunkt des gesamten Konzepts, das hinter der NetID steckt. Als einer der hiesigen Vorreiter in der Identity-Thematik bietet die Stiftung eine Single-Sign-On-Lösung (SSO) an. Sie ermöglicht dem Nutzer sich bei verschiedenen Diensten, Shops oder Portalen mit einem einzigen Login anzumelden und die Verarbeitung der dort angegebenen Daten durch die angeschlossenen Akteure zentral zu verwalten. Begünstigte Werbetreibende bekommen somit eine Chance, zielgerichtete Werbung zu schalten.

Bisher hat die NetID den Fokus auf die Ausweitung der angeschlossenen Dienste und den Aufbau der entsprechenden Infrastruktur im Werbeökosystem gelegt. Doch ohne die User, die auf den Login zurückgreifen, geht es logischerweise nicht auf. Eine Basis schuf United Internet Media, indem sämtliche E-Mail-Accounts von Web.de und Gmx automatisch mit einer NetID verknüpft wurden. Offizielle Zahlen zur aktiven Nutzung bleiben jedoch bisher aus.

Diese zu erhöhen dürfte sich als relativ schwierig gestalten, denn die Vorteile liegen für die Initiatoren zwar auf der Hand – Anmeldung bei unterschiedlichen Websites bei Wahrung der Datenhoheit ohne erneute Registrierung – aber das ganze Thema ist sehr komplex und daher schwierig zu erklären. Zumal der Nutzer im ersten Moment wenig Interesse daran hat, seine Daten überhaupt im Netz an Advertiser preiszugeben. Es wird sich zeigen, ob die Verbraucher die Botschaft verstehen und den Vorteil bei der NetID-Lösung erkennen – und die Stiftung künftig mit neuen Zahlen aufwartet.

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