In Zeiten des Lockdowns, in denen der stationäre Handel gezwungenermaßen geschlossen hatte, waren viele deutsche Verbraucher auf das Shopping per “Mausklick” angewiesen. In diesem Sinne hat die Corona-Pandemie die Digitalisierung des Handels vorangetrieben und die Konsumenten haben dankend auf dieses Angebot zurückgegriffen. Auch nach dem Lockdown scheint der Trend anzuhalten, denn die Deutschen betreiben vermehrt Online-Shopping. Zu diesem Schluss kommt eine aktuelle Befragung von Adobe.
Für die “Adobe Online Shopping Trends 2020” wurden im Juli 2020 über 1.000 deutsche Konsumenten online befragt. Die Ergebnisse demonstrieren, dass die Deutschen weiterhin verstärkt online einkaufen. 58 Prozent der Befragten gibt an, derzeit regelmäßig im Internet einzukaufen. Das sind genauso viele wie noch während es Lockdowns. Mehr als zwei Drittel sind dabei mit der Online-Shopping-Experience der vergangenen Monate durchaus zufrieden.
Der Lockdown spielte vor allem Giganten wie Amazon oder Ebay in Deutschland in die Hände. 57 Prozent der Konsumenten gibt an bevorzugt bei diesen Online-Marktplätzen eingekauft zu haben. Die eigenen Websites kleinerer Einzelhändler wurden hingegen deutlich seltener genutzt. Dennoch darf nicht vergessen werden, dass auch kleinere Online-Händler Neukunden während der Krise gewinnen konnten. Preise, Zeitersparnis und Abstand zu anderen Menschen sind die wesentlichen Gründe dafür, dass die Deutschen weiterhin auf den Online-Handel setzen.
“Der Online-Handel kann den Trend der vergangenen Monate bestätigen und wird zum Standard unserer neuen Normalität. Wer die Customer Journey der eigenen Kunden versteht und reibungslose Interaktion an jedem Touchpoint anbieten kann, ist somit eindeutig im Vorteil”, kommentiert Christoph Kull, Vice President und Managing Director Adobe Central Europe. “Für Unternehmen ist der Ausbau ihrer digitalen Kundenbeziehungen und Absatzkanäle daher eine direkte Investition in die eigene unternehmerische Resilienz und Zukunft”, so Kull weiter.
Heimwerkern statt Urlaub
Laut der Umfrageergebnisse haben vor allem Kleidung, Elektronikartikel und nicht verschreibungspflichtige Medikamente das deutsche Online-Shopping während des Lockdowns geprägt. Im Vergleich zur Prä-Corona-Zeit sind die Online-Käufe in den Bereichen Lebensmittel (+54 Prozent) und nicht verschreibungspflichtige Medikamente (+47 Prozent) stark angewachsen. In den kommenden Monaten macht sich anscheinend auch die stark gebremste Reiselust im Shopping-Verhalten bemerkbar. So planen die Befragten den Kauf von Produkten aus den Bereichen Heimwerkern und Garten, um sich so das eigene Zuhause zu verschönern. 52 Prozent der befragten Verbraucher werden demnach in diesem Sommer nicht verreisen.
Gleichzeitig zeigt sich, dass die gesenkte Mehrwertsteuer nur wenig Einfluss auf die Einkaufsentscheidung im Internet hat. Aufgrund der aktuellen Preissenkungen kauft nur jeder Zehnte mehr Lebensmittel oder Elektronikartikel ein. In allen anderen Produktkategorien bleibt die erwünschte verkaufsfördernde Wirkung der Mehrwertsteuersenkung im einstelligen Prozentbereich.
Takeaways
- Für die “Adobe Online Shopping Trends 2020” wurden im Juli 2020 über 1.000 deutsche Konsumenten online befragt.
- Die Ergebnisse demonstrieren, dass die Deutschen weiterhin verstärkt online shoppen. 58 Prozent der Befragten gibt an, derzeit regelmäßig im Internet einzukaufen.
- Der Lockdown spielte vor allem Giganten wie Amazon oder Ebay in Deutschland in die Hände.
- In den kommenden Monaten macht sich anscheinend auch die stark gebremste Reiselust im Shopping-Verhalten bemerkbar. So planen die Befragten den Kauf von Produkten aus den Bereichen Heimwerkern und Garten, um sich so das eigene Zuhause zu verschönern.