Die Digital Marketing Expo & Conference, kurz Dmexco, wird 2020 nicht als physische Messe in Köln stattfinden, sondern komplett in den virtuellen Raum verlagert. Die Veranstalter waren bislang fest davon überzeugt, das Event am 23. und 24. September unter entsprechenden Sicherheitsauflagen wie geplant durchführen zu können. Doch anscheinend können sich insbesondere internationale Aussteller und Besucher noch nicht auf eine Messe mit Mundschutz einlassen.
Covid-19 hat bereits zahlreichen Eventveranstaltern in diesem Jahr einen Strich durch die Rechnung gemacht und zwingt nun auch die Macher der Dmexco, die sich selbst als “Netzwerk- und Business-Plattform der Digitalwirtschaft” positioniert, zum Umdenken. Noch im Mai hieß es nach einer Ansage der Bundesregierung vonseiten der Koelnmesse, dass die Veranstaltung unter Einhaltung der Hygiene- und Abstandsregeln durchgeführt werden könne. Auch vor einer Woche war der “Zuspruch aus dem Markt” noch da. “Die Lust, sich wieder persönlich zu begegnen, ist spürbar groß und viele Aussteller freuen sich schon auf die Dmexco 2020”, erklärte Christoph Menke, Director Sales and Operations der Dmexco, Ende Juni.
Doch nun meldet sich Christoph Werner, Senior Vice President des Veranstalters Koelnmesse, zu Wort und gibt die Absage der physischen Dmexco bekannt. Zur Begründung liefert Werner gleich mehrere Punkte, die alle mit Covid-19 in Verbindung stehen: “Das Feedback nach dem Versand des On-Site-Konzeptes zeigte uns in den vergangenen Tagen deutlich: Viele Aussteller sind aus Sorge um die Gesundheit ihrer Mitarbeiter und Kunden und angesichts der Reiserestriktionen einzelner Länder und Unternehmen noch nicht bereit für eine Messe vor Ort. Die Corona-Pandemie hat zudem viele Unternehmen in eine unsichere wirtschaftliche Lage gebracht, was sich direkt auf ihre Messeplanung auswirkt. Auch die aktuellen Nachrichten um neue Infektionsfälle in Nordrhein-Westfalen spielten eine Rolle.”
Die Dmexco 2020 als Digitalplattform
Erst vergangene Woche hatte die Dmexco mit der “Dmexco @home” ein neues Konzept vorgestellt. Dabei handelt es sich um eine digitale Plattform, die parallel zur physischen Messe laufen sollte, und der nun im Herbst die Aufgabe zukommt, das gesamte Event abzubilden. So vereint sie die Live-Streams der Konferenz, interaktive Masterclasses und Deep Dives, während die Speaker im Rahmen ihrer Vorträge, Diskussionen oder Panels live bzw. per Aufzeichnung dazugeschaltet werden. Die Sessions sollen per Video-on-Demand im Nachhinein zur Verfügung stehen.
Das Networking wird in Videoräume oder Chats verlagert, etwa in das “Virtual Café”, in dem Marken auch ihre Roadshows abhalten können. Die Aussteller präsentieren sich ansonsten hauptsächlich in sogenannten Showrooms, die einen direkten Kontakt mit Interessierten ermöglichen sollen. Darüber hinaus sprechen die Macher von “virtuellen Entertainment-Angeboten” und “einigen Überraschungen” für die Besucher.
“Die Dmexco @home war von Beginn an nicht als Ergänzung, sondern als eigenständige Plattform konzipiert. Wir erwarten deshalb, dass die digitale Dmexco der physischen Dmexco in punkto Aussteller-, Besucher- und Kontaktqualität in nichts nachsteht”, ist Dr. Dominik Matyka, Chief Advisor der Dmexco, überzeugt.
Auch wenn die Qualität gleich bleibt, hat die digitale Dmexco eine quantitative Mammutaufgabe zu stemmen, um mit ihrem physischen Pendant mithalten zu können. Vergangenes Jahr versammelte das Event 38.000 Besucher, 1.000 Aussteller und über 700 Speaker in Köln.
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