Die Agenturwelt rüstet sich für die Auswirkungen der Corona-Pandemie auf das Werbegeschäft mit Sparmaßnahmen. Viele Werbetreibende haben im Laufe des ersten Quartals ihre Spendings verringert oder Budgets komplett eingefroren, wie beispielsweise Coca-Cola, daher müssen sich die Werbeholdings an die neue Situation anpassen. Neben WPP verkünden nun auch Publicis und Dentsu Aegis diverse Einschränkungen ihrer Ausgaben. In erster Linie betrifft das die Gehälter der Angestellten.
Im Zuge der Verkündung der ersten Quartalszahlen in diesem Jahr stellt die Publicis Group die Pläne für das weitere Vorgehen in Zeiten von Corona vor. Das Agenturnetzwerk reduziert die Gehälter von CEO Arthur Sadoun und Vorstand des Aufsichtsrats Maurice Lévy um 30 Prozent, die Löhne auf der weiteren Geschäftsführungsebene sollen um 20 Prozent gekürzt werden. Darüber hinaus halbiert Publicis die Dividenden der Stakeholder und verlegt deren Auszahlung in den Herbst. Insgesamt möchte die Agenturgruppe so 500 Millionen Euro einsparen. Das Jahr habe trotz der Corona-Pandemie aber gut begonnen, erklärte Sadoun. Obwohl das Geschäft in China deutlich eingebrochen ist, habe man die internen Ziele einhalten können, wobei vor allem das Media- und Kreativ-Business in den USA sowie Epsilon als Treiber zu nennen sind. Zum Netzwerk der Publicis Holding gehören unter anderem Leo Burnett, Publicis Pixelpark, Saatchi & Saatchi, Publicis Sapient und Zenith.
Auch beim Dentsu Aegis Network wird der Rotstift angesetzt. Obwohl noch kein offizielles Statement vorliegt, erklären Unternehmenssprecher laut US-Medien bereits, dass die Angestellten Lohnkürzungen hinnehmen müssen. Berichte, nach denen alle Mitarbeiter derzeit zehn Prozent weniger Gehalt bekommen, weist Dentsu Aegis jedoch zurück. Die Holding prüfe "eine Reihe von Kosteneinsparungsmaßnahmen im gesamten Unternehmen", doch die "Maßnahmen zur Kosteneinsparung werden von Land zu Land individuell und verantwortungsbewusst diskutiert und geprüft". Die Agenturgruppe gehört zur japanischen Holding Dentsu und vereint unter ihrem Dach Marken wie Carat, Iprospect, Merkle, Vizeum und Videobeat. Erst vor kurzem hat das Netzwerk Marketing-Star Wendy Clark die globale Führung überlassen.
WPP hatte als erste der großen Werbeholdings einen umfangreichen Fahrplan für die Corona-Krise vorgestellt, um Kosten zu reduzieren. Maßnahmen von Omnicom, IPG und Havas liegen aktuell noch nicht öffentlich vor.
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