Neue Technologie hilft Publishern Inventar mit eigenen Daten zu verkaufen
24. März 2020 (apr)Das US-amerikanische Tech-Unternehmen Pubmatic hat ein Produkt auf den Markt gebracht, das Publishern eine neue Möglichkeit an die Hand gibt, ihre First-Party-Daten im Rahmen von programmatischer Werbung zu monetarisieren. Anstatt ihre Zielgruppensegmente wie bisher über eine Einkaufstechnologie oder Third-Party-Datenmarktplätze anzubieten, sind Publisher nun dazu in der Lage, diese zusätzlich zu ihrem Inventar über die Verkaufsplattform von Pubmatic zu vermarkten. Die Kalifornier nennen dies eine “Komplettlösung” für Werbetreibende und Seitenbetreiber beziehungsweise deren Vermarkter.
Mithilfe von Audience Encore baut ein Publisher innerhalb der Pubmatic-Plattform einen Private Marketplace (PMP) auf, vergibt eine Deal-ID und stellt den Werbetreibenden hier sowohl sein Inventar als auch seine Audience-Daten zur Verfügung. Diese können Advertiser nicht nur auf der Website des jeweiligen Publishers selbst, sondern auch darüber hinaus im weiteren Web zum Targeting verwenden. Publisher sind also dazu in der Lage, ihre Zielgruppensegmente direkt über die SSP für Programmatic Advertising in Kanälen wie Desktop, Video und Mobile zu aktivieren. Gleichzeitig eröffnet Pubmatic die Option, auch weitere Daten von Third-Party-Marktplätzen mit in die Umgebung einzuspeisen. Diese Datenunternehmen sind an Audience Encore angebunden und können dort ebenfalls ihre Segmente monetarisieren.
Pubmatic ist damit die erste SSP, die neben dem Inventar auch Daten im Paket vermarktet, was in der Kombination selbst auf DSPs bisher nur eingeschränkt möglich ist. Ekkehardt Schlottbohm, Regional Director Central Europe von Pubmatic, bezeichnet es als “Daten zwischen Demand-Side und Publisher stellen” und betont die Sicherheit sowie die Effizienz dieses Verfahrens. Audience Encore lässt Publisher mitverfolgen, wie ihre Daten eingesetzt werden, und gibt ihnen Kontrolle über Berechtigungen und Preisgestaltung. Die Lösung liefert zudem Performance-Berichte für beide Seiten, also Advertiser und Publisher.
Einer der ersten Kunden, der Audience Encore getestet hat, ist National Cinemedia – das größte Netzwerk für Kinowerbung in den USA, das auch eigene Websites betreibt. Zuvor hat das Unternehmen seine Daten nur im Managed Service angeboten, jetzt matcht es Cookies und Device IDs gegen die von Pubmatic und stellt dort Segmente zum Verkauf. Deutsche Kunden sollen bald folgen, meint Schlottbohm: “In Deutschland befinden wir uns dazu bereits in weit fortgeschrittenen Gesprächen mit relevanten Anbietern und planen in Q2 deren Daten über die Plattform für Publisher und die Demand-Side verfügbar zu machen.”
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