Die alltägliche Realität der deutschen Bevölkerung hat sich im Zuge der Corona-Krise stark verändert. Die Menschen arbeiten von zuhause und versuchen weitestgehend auf soziale Kontakte zu verzichten, um so die Ausbreitung des Virus zu verhindern. Dies hat selbstverständlich auch Auswirkungen auf das Freizeit- und Konsumverhalten der Deutschen. Dabei zeigt sich, dass der Konsum von medialen Angeboten zunimmt und gleichzeitig größere geplante Anschaffungen erstmal auf Eis gelegt werden. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Umfrage.
Die Marktforschungsplattform Appinio hat im Zuge einer App-Befragung zwischen dem 17. und 18. März rund 2.500 Deutsche zwischen 16 und 65 Jahren zu den Auswirkungen der Covid-19-Pandemie auf ihren Alltag und das Konsumverhalten befragt. Die Ergebnisse demonstrieren, dass sich die deutsche Bevölkerung eher um die wirtschaftlichen Auswirkungen Sorgen macht, als um eine mögliche Ansteckung mit dem Virus.
Medienkonsum
Die Umfrage zeigt aber auch, dass sich aufgrund der derzeitigen sozialen Einschränkungen das Freizeitverhalten der Deutschen stark verändert. Drei Viertel der Befragten (76 Prozent) bleiben in ihrer Freizeit aktuell mehr zuhause (wenig verwunderlich) als sonst. Profiteure von dieser Entwicklung sind vor allem Unterhaltungsangebote, Medien und die Telekommunikationsbranche. Dabei scheint das klassische TV wieder an Beliebtheit dazu zu gewinnen. 45 Prozent der Umfrageteilnehmer gaben an, in ihrer Freizeit nun wieder mehr TV zu sehen, beim Streaming sind es 35 Prozent. 44 Prozent surft deutlich mehr im Internet oder nutzt Social Media verstärkt. Aber auch analoge Medien wie Brettspiele, Zeitungen und Magazine sowie Bücher profitieren von der aktuellen Lage. 26 Prozent gaben etwa an wieder häufiger ein Buch zu lesen.
Kaufverhalten
Dieses neue Freizeitverhalten wirkt sich jedoch auch auf das Kaufverhalten abseits von Lebensmittel-Hamsterkäufen im Non-Food-Bereich aus. Während die verstärkte Nutzung von Medien dazu führt, dass deutlich mehr Bücher, Computer- und Gesellschaftsspiele gekauft werden, werden größere Anschaffungen auf Eis gelegt. Ein Fünftel (19 Prozent) der Befragten gab an, größere geplante Anschaffungen aufgrund des Coronavirus zu verschieben. Zu diesen aufgeschobenen Anschaffungen zählen etwa Autos, Fernseher, Urlaubsreisen, Möbel oder Smartphones. Das bedeutet aber nicht, dass sich die Deutschen nicht mehr mit den geplanten Anschaffungen beschäftigen. Recherche und Meinungsbildung finden auch in Zeiten von Corona statt.
Die Corona-Krise macht es dem Einzelhandel doppelt schwer, denn er verliert eh schon laufend an den Online-Handel. Ein Viertel (26 Prozent) der Befragten kauft aktuell mehr online ein. Dies trifft kleinere Einzelhändler ohne Online-Shop besonders hart, da sie keine Möglichkeit haben, Stammkunden zu bedienen.
Takeaways
- Drei Viertel der Befragten bleiben in ihrer Freizeit aktuell mehr zuhause als sonst.
- 45 Prozent der Umfrageteilnehmer gab an, in ihrer Freizeit nun wieder mehr TV zu sehen. 44 Prozent surft deutlich mehr im Internet oder nutzt Social Media verstärkt.
- Das Kaufverhalten verändert sich ebenfalls: Ein Fünftel (19 Prozent) der Befragten gab an, größere geplante Anschaffungen aufgrund des Coronavirus zu verschieben.
- Die Corona-Krise macht es dem stationären Einzelhandel doppelt schwer.