Der Mobile-Attribution-Spezialist Appsflyer stemmt eine Finanzierung in Höhe von 210 Millionen US-Dollar. Die Series D-Runde wird dabei angeführt von der New Yorker Equity-Gesellschaft General Atlantic. Auch der Investment-Arm der Deutschen Telekom (DTCP) ist als bestehender Kapitalgeber erneut beteiligt. Damit kommt das Unternehmen auf eine Bewertung von 1,6 Milliarden US-Dollar.
Weitere bereits bekannte Geldgeber sind Qumra Capital, Goldman Sachs Growth, Pitango Venture Capital und Magma Venture Partners. General Atlantic wird als Hauptinvestor Teil des Board of Directors von Appsflyer und stellt dafür seinen Managing Director Alex Crisses sowie Anton Levy, Co-President und Global Head of Technology, zur Verfügung.
Das Hauptgeschäft von Appsflyer setzt sich aus Mobile Attribution und Analytics zusammen. Das Unternehmen prüft also, ob die Investitionen der Werbetreibenden effektiv eingesetzt werden oder nicht. Dazu müssen die Kunden ein entsprechendes Software Development Kit (SDK), hier nach eigener Aussage lediglich in Form von einer Zeile Code, in ihre Apps einbauen. Die Plattform bietet darüber hinaus auch Schutz vor Ad Fraud und legt einen besonderen Fokus auf Datenschutz. Die Dienste sind in der Branche stark nachgefragt und Appsflyer arbeitet derzeit mit mehr als 12.000 Kunden zusammen, darunter Ebay, Tencent, Adidas und Axel Springer.
Offene Plattform mit starken Partnern
Das Unternehmen wurde 2011 gegründet und stammt ursprünglich aus Israel, hat seinen Hauptsitz jedoch mittlerweile nach San Francisco verlagert. Seit der Gründung ist es exponentiell gewachsen und konnte in fünf Jahren seinen Umsatz von einer auf 100 Millionen US-Dollar heben. Die Mitarbeiterzahl hat sich seit dem Series C-Funding vor drei Jahren vervierfacht. Heute beschäftigt Appsflyer 850 Personen in 18 Büros weltweit und erwirtschaftete in 2019 150 Millionen US-Dollar Umsatz. Insgesamt sind bereits 294 Millionen US-Dollar Fremdkapital in das Unternehmen geflossen, dessen Bewertung laut Forbes nun 1,6 Milliarden US-Dollar erreicht hat.
Die künftige Marschroute ist für Oren Kaniel, CEO und Mitgründer von Appsflyer, klar: “Wir wollen Marketer mit den nötigen Tools ausstatten, um ihren Erfolg zu potenzieren und genaue, besser informierte, strategische Entscheidungen zu treffen – gleichzeitig wollen wir Innovation und Transparenz in unserer Branche vorantreiben. Der logische Schluss für uns ist es, eine offene Plattform für Partner und Entwickler von Drittanbietern zu betreiben, die sie befähigt ihre eigenen individuellen Lösungen auf unsere aufzusetzen.”
Unter den Partnern von Appsflyer finden sich unter anderem Facebook, Google, Apple, Twitter, Salesforce, Adobe und Oracle. In diesem Zuge spricht der Gründer von der “Demokratisierung des Marketings”, auf dessen Weg ihn die Investoren begleiten. Diese sind wiederum überzeugt davon, dass Kaniel das Unternehmen in die richtigen Bahnen lenkt. “Attribution wird immer mehr zum Herzstück eines modernen Marketing Tech Stack”, so Alex Crisses, der Geschäftsführer von General Atlantic. Sein Kollege und Technologiechef Levy ergänzt: “Appsflyer betrachten wir als einen Markt-Disruptor. [Es] kann aufgrund seiner Größe akkurate Attributionsdaten und Schutz vor Werbebetrug liefern und ermöglicht es Werbetreibenden auf diese Weise Millionen einzusparen.”
Mit dem frischen Kapital möchte Appsflyer auch seine Position in Deutschland stärken, ist aber nicht das einzige Unternehmen, das sich hierzulande als Marktführer im Bereich Mobile Attribution behaupten will. Die Berliner Konkurrenz Adjust ist ebenfalls stark und konnte erst im Sommer eine vergleichbare Summe für ihr Wachstum einsammeln.