Bei Youtube gehören sie schon seit mehreren Jahren fest ins Werberepertoire, jetzt halten Bumper Ads auch im TV-Bereich Einzug. Die knappen Sechssekünder haben ihre Bewährungsprobe online bereits hinter sich, im Addressable TV experimentieren nun zunehmend mehr Sender mit dem Format. Nachdem Sevenone Media im September eine Testkampagne mit Vodafone über die ProSiebenSat.1-Sender ausgespielt hat, versuchen sich derzeit auch andere Sender an dem Format.
Addressable TV ermöglicht die dynamische Einspielung von Werbemitteln auf TV-Geräten, die mit dem Internet verbunden sind. Für Werbetreibende eröffnen sich dadurch Targeting-Möglichkeiten, die das klassische Fernsehen nicht bietet. Bisher besteht hauptsächlich die Möglichkeit, Bannerwerbung zu schalten, die meist im L-Format an der linken Bildschirmseite anliegt. Teils werden auch schon einzelne lineare TV-Spots mit dynamischer Videowerbung überspielt.
Mit dem Bumper Ad orientieren sich Sevenone Media und nun auch der ATV-Technologieanbieter und -Vermarkter Smartclip an einem Format, das den meisten von Youtube bekannt sein dürfte. Über Smartclip testen derzeit mehrere TV-Sender, darunter RTL Zwei, DMAX, Sport1, Welt und MTV das Format. Die Ausspielung des Switch In Bumper Video Ad erfolgt direkt nach dem Senderwechsel im linearen Programmumfeld. Die Zuschauer sehen den Sechs-Sekunden-Spot als exklusive Single-Spot-Einblendung zusammen mit einem zusätzlichen Countdown-Hinweis, der auf die sofortige Programmfortsetzung verweist. Der aus der RTL-Familie stammende Tech-Anbieter weist eine Reichweite von sieben Millionen Nutzern aus.
„Sechs Sekunden lange Werbespots sind längst an die Sehgewohnheiten von Nutzern der großer US-Streaming- und Technologieanbieter angepasst, auch deshalb haben wir die Bumper Video Ads erstmalig speziell für lineare TV-Programmumfelder entwickelt“, erklärt Oliver Vesper, Geschäftsführer bei Smartclip. „Die Zeit für die Werbebotschaft ist kurz und knackig – ideal für pointierte Videos, die auf einfach gestalteten Creative-Elementen basieren, damit sie schnell verstanden wird.“
In der Praxis bleibt jedoch abzuwarten, ob sich die Bumper Ads im Addressable TV so gut schlagen, wie Vesper es erwartet. Schließlich bedeutet das Werbemittel eine – wenn auch kurze – Unterbrechung, ehe der Zuschauer zur gewünschten Sendung kommt und geht entgegen dem Trend, Werbung nativer in das Umfeld einzubetten. Besonders ärgerlich wird es, wenn er davor ohnehin Werbung auf einem anderen Sender entkommen wollte. Für Werbetreibende erweitert sich mit dem Format jedoch die Vielfalt der Werbemittel, die sie gezielt ausspielen können.
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