Offenbar wurden bei der dänischen Adtech-Plattform Adform im großen Rahmen Kündigungen ausgesprochen. Wie unternehmensnahe Quellen berichten, räumt der neue Großinvestor Gro Capital auf. Es soll zu weitreichenden Entlassungen gekommen sein. Das Unternehmen begründet die "internen Veränderungen" mit der internationalen Wachstumsstrategie. Erst im Mai berichtete Adform, sein US-Geschäft in den kommenden zwölf Monaten mit 80 neuen Mitarbeitern aufzustocken.
Der neue Shareholder Gro Capital sollte neues Kapital für die internationale Expansion bereitstellen. Doch nun lichten sich die Reihen. Unternehmensnahe Quellen haben ADZINE berichtet, dass in den vergangenen Wochen eine große Anzahl von Mitarbeitern gehen mussten.
In einer Stellungnahme von Adform ist nicht explizit von Personalabbau die Rede, sondern von Konsolidierungen innerhalb mehrerer Geschäftsbereiche. Demnach sollen neben den Entwicklungsstandorten auch die Bereiche Service und Support konsolidiert werden.
Es liegt nahe, dass die Veränderungen durch den neuen Investor angestoßen wurden. Denn mit dem Shareholder wurde auch der Aufsichtsrat um neue Mitglieder ergänzt. Die Neuzugänge waren Lars Dybkjær (Managing Partner bei GRO Capital), Lars Lunde (Partner bei GRO Capital) und Torben Munch (früherer CEO der Itiviti Group AB und COO von SimCorp). Munch hat zudem die Rolle als neuer Vorsitzender eingenommen.
Erst Ende 2018 machte Adform mit einem geplanten Börsengang von sich reden. Das dänische Unternehmen hoffte durch den Börsengang auf rund 100 Millionen Euro zusätzliches Kapital, um das weitere Wachstum voranzutreiben. Kurz vor dem IPO hat das Unternehmen die Reißleine gezogen und den Handel an der Börse vorerst verschoben. Gro Capital spülte nun neues Kapital in die Kassen von Adform, sorgte jedoch scheinbar auch für eine Umstrukturierung, der nicht wenige Mitarbeiter zum Opfer fielen. Die kommenden Wochen und Monate werden zeigen, wie es mit dem Unternehmen nach diesem Einschnitt weitergeht.
Update
In einer früheren Version hieß es, dass Mitarbeiter im knappen dreistelligen Bereich entlassen wurden. Adform hat sich nun zur konkreten Zahl geäußert. Insgesamt mussten 70 Mitarbeiter (8 Prozent der Belegschaft) gehen. Sie stammen vornehmlich aus den Entwicklungszentren in Ost-Europa.
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