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Firefox macht Cookie-feindlichen Trackingschutz zum Standard

5. Juni 2019
Bild: Nata Figueiredo; CC0 - unsplash.com

Apple tut es bereits, nun zieht Mozilla nach: Ab sofort werden Third Party Cookies vom Firefox-Browser standardmäßig geblockt. Das Unternehmen möchte damit dem Wunsch seiner Nutzer nach mehr Datenschutz und Privatsphäre nachkommen. Bisher blockierte der Anbieter jedoch nur das Tracking beim Surfen im privaten Modus. Mit dem neuesten Update ändert sich das. Und auch für Facebook Tracking bietet der Browser-Anbieter eine Lösung.

Mozilla weitet mit der Ankündigung seine „Enhanced Tracking Protection“ (ETP) auch auf den normalen Browser-Betrieb aus. Eine kleine Gnadenfrist bleibt Adtech-Anbietern jedoch: Vorerst ist die ETP nur bei Nutzern aktiv, die den Browser neu installieren. Bei bereits installierten Browsern soll die Änderung in den kommenden Monaten via Update eingespielt werden. Nutzer können jedoch schon jetzt die entsprechenden Einstellungen manuell vornehmen.

Besonders auf dem deutschen Advertising-Markt dürfte diese Ankündigung nicht auf viel Gegenliebe stoßen. Hierzulande ist der Browser-Anteil von Firefox mit gut 26 Prozent überdurchschnittlich hoch. Innerhalb dieses Jahres würden also etwa ein Viertel der über 3rd Party Cookies getrackten Nutzer für die Unternehmen unsichtbar werden.

Mit der kommenden standardmäßigen Tracking Protection von Firefox und der bestehenden Lösung von Safari bewegt sich der digitale Werbemarkt auf eine neue Werberealität zu, die eigentlich erst mit der Verabschiedung der ePrivacy-Verordnung befürchtet wird – Werbung ohne Tracking Cookies. Die Auswirkungen auf datengetriebene Werbung sind gravierend. Ohne die Verwendung von Third Party Cookies würde die Synchronisierung von Demand-Side- und Data-Management-Plattformen nicht funktionieren, eine unabhängige Attribution wäre nicht mehr möglich. Apple hat darauf mit einer eigenen Lösung reagiert, die rudimentäre Attribution ermöglicht. Mozilla äußerte dagegen keine entsprechenden Pläne. Profiteure des Tracking-Blockers sind große Unternehmen wie Amazon, Facebook und Google. Denn sie decken innerhalb ihrer Walled Gardens bereits einen Großteil der Nutzer mit First-Party-Daten ab. Doch auch dagegen geht Mozilla vor.

Auch Facebook Tracking wird weiter eingeschränkt

Mit dem Facebook Container hat das Unternehmen ein Add-On für den Firefox-Browser gebaut, der Nutzern die Möglichkeit bietet ihr Surfverhalten von Facebook abzugliedern. Mit dem neuesten Update können Nutzer verhindern, dass sie auf Seiten durch Facebook getrackt werden, wenn diese die Like- oder Share-Buttons des sozialen Netzwerks eingebettet haben. Der Container blockt die Einbindung zwischen der Seite und den Servern von Facebook. Damit möchte Mozilla auch der Erstellung von sogenannten Schattenprofilen entgegenwirken. Im Gegensatz zum Third Party Blocker muss diese Funktion allerdings manuell installiert werden.

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