Neue Tracking-Hürden für Safari: Apple-Technologie bietet Privatsphäre bei rudimentärer Attribution
24. Mai 2019 (apr)Apple stellt mit “Privacy Preserving Ad Click Attribution” einen Ansatz für Werbemessung vor, den sich der Konzern als zukünftigen Standard im Netz wünscht. Er soll Privatsphäre und Attribution so kombinieren, dass der User privat in Safari surfen kann, während Seitenbetreiber und Werbepartner nur das absolut Nötige zur Messung der Kampagnen übermittelt bekommen. Damit sind sowohl Cross-Site-Tracking und Messung in Echtzeit nicht mehr möglich. Die Technik erhält bereits mit dem nächsten Update in Safari Einzug.
Nach Apples Konzept darf künftig ausschließlich die vom User besuchte Website Klicks auf Werbeanzeigen und anschließende Conversions messen. Dritte Parteien sind dann vom Tracking komplett ausgeschlossen.
Die Information, dass ein User über eine Werbeanzeige kommt, wird beispielsweise an einen Shop lediglich in Form der Attribute adDestination (Seite mit der Ad) und adCampaignID (eine Zahl von 0 bis 63) weitergeleitet. Auf der Grundlage von Tracking Pixeln, ohne dass Cookies involviert sind, sendet dieser bei einer Conversion ein Signal an die Website mit der Ad zurück, das in der eigenen Infrastruktur gelagert wird. Das Matching von Klick auf der einen und Conversion auf der anderen Website erledigt der Browser. Der Bericht ist dabei willkürlich um 24 bis 48 Stunden verzögert, was die genaue Zuordnung zum einzelnen User und damit seine Identifikation erschwert. Mittelfristig plant Apple die Einbindung einer JavaScript API, um auf Pixel komplett verzichten zu können.
Apple schafft diverse Vorkehrungen, um die Anonymität der User zu bewahren
Die Attributionsdaten vermittelt Safari im Private Browsing Modus. Der Browser-Hersteller hat keine konkrete Einsicht in die Prozesse, da alle Daten lokal gespeichert werden. Beim Surfen im Privatmodus ist weder Tracking noch spätere Attribution möglich. Die Tracker auf einer Website limitiert Apple auf 64, was pro Seitenbetreiber genau 64 parallele Werbekampagnen erlaubt – hierin begründet sich die bereits erwähnte Weitergabe einer Identifikationsnummer von 0 bis 63. Cookies zum Reporting sind generell nicht mehr zulässig. Wie schon aus Safari bekannt, löscht der Browser nach sieben Tagen automatisiert sämtliche anderen Cookies.
Das Konzept hat John Wilander ausgearbeitet und auf dem hauseigenen Blog vorgestellt. Der Apple WebKit Engineer ist auch für ITP (Intelligent Tracking Prevention) verantwortlich. Apple wird die Technologie in die neue Version seines Safari-Browsers implementieren und gibt mit der Technology Preview 82 bereits einen Vorgeschmack für diejenigen, die es testen möchten.
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