Die Behörden in Deutschland und der Schweiz geben grünes Licht für die Übernahme von Zattoo durch Tamedia. Der größte Schweizer Verlagskonzern ist bereits seit 2008 Minderheitsanteilseigner von Zattoo. Nun hat er die Zustimmung bekommen, über 50 Prozent an Zattoo zu halten. Durch die Übernahme will Tamedia das Wachstum im Bereich des TV-Streamings vorantreiben.
Die seit August 2018 anhaltenden Übernahmegespräche zwischen Tamedia und Zattoo finden nun ein positives Ende. Wie nun das deutsche Bundeskartellamt und die Schweizer eidgenössische Wettbewerbskommission Weko mitteilten, steht der Übernahme von Zattoo durch Tamedia nichts entgegen. Der Medienriese Tamedia wird folglich zukünftig Mehrheitsanteilseigner von Zattoo sein und die Geschicke des Streaminganbieters maßgeblich gestalten.
In Deutschland bietet Zattoo über 100 TV-Kanäle live, als auch auf Abruf an. Insgesamt umfasst das Angebot mehr als 250 TV-Sender. 20 Millionen Nutzer sollen dabei laut Angaben des Unternehmens bei Zattoo registriert sein. Von Unternehmenssprechern von Tamedia heißt es weiter: „Zattoo hat im letzten Jahr den Umsatz um 30 Prozent gesteigert und sich sehr gut entwickelt. Das Unternehmen ist in der Schweiz klarer Marktführer im Bereich TV-Streaming und auch in Deutschland die Nummer 1 und wird die Führungsposition weiter ausbauen. Neben dem Endkundengeschäft ist Zattoo auch B2B-Dienstleister für Anbieter von Kabelfernsehen und IPTV.“
Tamedia möchte durch die Übernahme das Wachstum der Streaming-Plattform zukünftig vorantreiben und den Streaming-Markt mitgestalten. Die Übernahmegespräche folgten auf einer langjährigen Partnerschaft beider Unternehmen.
Auch Zattoo Gründerin Bea Knecht zeigte sich äußerst positiv über die Entscheidung der deutschen und schweizer Behörden und blickt erwartungsvoll in die Zukunft: „Mit der Übernahme der Mehrheit geht die langjährige Partnerschaft mit Tamedia in die nächste Phase. Ich werde weiterhin stark finanziell und ideell beteiligt sein. Wir haben noch viel vor.“
Monetarisierung von Zattoo
Zattoo finanziert sich durch Premiumabonnements, die Nutzer buchen können, um mehr Sender und Funktionen zu erhalten. Die Vermarktung der Werbeslots innerhalb der Sendungen läuft derweil über die TV-Sender.
Oliver Knappmann, Chief Sales Officer bei Zattoo erklärt: „Die regulär im Stream enthaltenen Werbespots unterliegen der gültigen TV-Währung in Deutschland (AGF) über eine Panel-Messung. Zattoo vermarktet hier keine Fläche oder spielt Video Ads aus. Leider wird bislang die über Zattoo generierte Reichweite für TV-Sender nicht über die bisher aufgesetzten Panel erfasst. Den Sendern entgehen daher Reichweitenpunkte und damit echter Werbeumsatz."
Zattoo bietet TV-Sendern jedoch auch mittels Dynamic Ad Insertion die Möglichkeit, diese Werbeflächen unabhängig von den gebuchten TV-Spots zu monetarisieren.
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