Das Marktforschungs- und Beratungsunternehmen Kantar und das Agenturnetzwerk WPP haben ihre jährliche Rangliste der 50 wertvollsten deutschen Marken präsentiert. Mit einem Marktwert von über 50 Milliarden US-Dollar belegt das Software-Unternehmen SAP hierbei deutlich den ersten Platz, gefolgt von der deutschen Telekom und dem Automobilhersteller BMW. Der Bericht legt darüber hinaus offen, das besonders digital geführte Unternehmen hohe Wachstumsraten verzeichnen können.
Zum zweiten Mal in Folge veröffentlichen Kantar und WPP den Bericht „Brandz Top 50 Most Valuable German Brands 2019“. Die Ergebnisse des Berichtes beruhen dabei auf Analysedaten von Finanzkennzahlen und Verbraucherbefragungen deutscher Konsumenten. Der Gesamtwert der 50 wertvollsten deutschen Marken beläuft sich demnach auf 341 Milliarden US-Dollar und stieg im Vergleich zum Vorjahr um 11%. Im Internationalen Vergleich sind nur die chinesischen (638 Milliarden US-Dollar) und US-amerikanischen (3,2 Billionen US-Dollar) Top 50 Marken wertvoller.
Mit einem Marktwert von 50,9 Milliarden US-Dollar führt hierzulande der baden-württembergische Softwarehersteller SAP die Rangliste an. Das Unternehmen war bereits im vergangen Jahr der Spitzenreiter. Platz zwei der wertvollsten deutschen Marken wird von der deutschen Telekom belegt. Das Telekommunikationsunternehmen hat laut Bericht einen Marktwert von 41,23 Milliarden US-Dollar. Mit einem Wert von über 25 Milliarden US-Dollar folgt BMW auf Platz drei.
14 neue Marken in der Rangliste
Unter den Top 50 finden sich auch 14 neue deutsche Marken. So steigt der Automobilzulieferer Continental mit einem Marktwert von circa 8 Milliarden US-Dollar direkt auf Platz dreizehn ein. Ebenfalls sind Marken wie Persil (Marktwert von 1,9 Milliarden US-Dollar), Sixt (Marktwert von 1,4 Milliarden US-Dollar) und Bofrost (Marktwert von 1,4 Milliarden US-Dollar) das erste Mal unter den 50 wertvollsten deutschen Marken zu verorten. Reiseanbieter Aida steigt mit Platz 47 und einem Marktwert von circa 1,2 Milliarden US-Dollar in die Rangliste ein.
Digital geführte Marken verzeichnen hohe Wachstumsraten
Die Markenwertstudie von Kantar und WPP kann darüber hinaus deutliche Wachstumsraten für digitale Marken demonstrieren. Otto kann seinen Markenwert um 17% steigern und belegt mit 1,1 Milliarden US-Dollar platz 48 im Ranking. Online-Händler Zalando steigt als Neueinsteiger direkt auf Platz 21 ein und hat einen Marktwert von über 3 Milliarden US-Dollar. Die Markenwerte digitaler Marken spiegeln somit den Trend im E-Commerce wieder. Digitale Marken werden zunehmend an Bedeutung gewinnen.
Deutsche Marken werden als innovativ wahrgenommen und wenig geliebt
Insgesamt werden deutsche Marken von Verbrauchern als durchaus innovativ wahrgenommen. Im europäischen Vergleich führen sie in Sachen Innovation sogar die Spitzenpositionen an. Trotz wahrgenommener und tatsächlicher Innovationskraft haben laut dem Bericht von Kantar und WPP SAP und Co. jedoch Schwierigkeiten die „Liebe“ ihrer Konsumenten zu gewinnen. Die emotionale Bindung zu Marken ist dabei ein entscheidender Wettbewerbsfaktor und sichert zukünftige Käufe. Dennoch zeichnet der „Brandz Top 50 Most Valuable German Brands 2019“ ein äußerst positives Bild der deutschen Marken- und Unternehmenslandschaft. David Roth, CEO EMEA und Asien von The Store WPP sieht für deutsche Marken ebenfalls eine erfolgversprechende Zukunft: „Viele der wertvollsten deutschen Marken stehen für außergewöhnliche internationale Erfolgsgeschichten. Legen sie in Zukunft einen noch stärkeren Fokus darauf, kreativer, emotionaler und engagierter mit den Konsumenten zu interagieren, könnten sie ihr Wachstums weiter ausbauen“