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ONLINE VERMARKTUNG - Von Google zu Appnexus

Burda Forward entscheidet sich für mehr Unabhängigkeit im Adtech Stack

27. Februar 2019
Bild: Toheyvector - Adobe Stock

Der Digitalvermarkter Burda Forward gestaltet die Vermarktung seiner Webseiten, wie unter anderem Chip.de und Focus Online, neu und arbeitet im Rahmen des Aufbaus einer neuen Adtech-Architektur zukünftig mit Appnexus zusammen. Der Adtech-Anbieter löst dadurch unter anderem den Adserver von Google ab. Für Burda Forward bedeutet dieser Schritt mehr Unabhängigkeit vom Walled Garden Google.

Die Kooperation mit Appnexus und der damit einhergehende Wechsel des Adservers und der Supply-Side-Plattform (SSP) ist Teil des AdModell 3.0. Darunter versteht Burda Forward neben der Nutzung der Technologie von Appnexus auch die Neugestaltung der Adtech-Architektur.

Diese Maßnahmen knüpfen an das AdModell 2.0 an, mit dem das Unternehmen unter dem Ansatz „Goodvertising“ bereits 2016 smart-loading Ads (Werbemittel laden nur im sichtbaren Bereich) eingeführt, die Anzahl an Werbeplätzen auf den Seiten reduziert und Overlay-Werbeformate eliminiert hat.

Burda Forward ist nicht der erste deutsche Vermarkter, der sich größtenteils von Google lossagt. Bereits 2017 emanzipierte sich Axel-Springer-Digitalvermarkter Media Impact vom Google Ad Stack und wechselte ebenfalls zu Appnexus.

„Mehr technologische Freiheit"

Der Wechsel zum Adserver und der SSP von Appnexus umfasst alle digitalen Kanäle (Desktop, Mobile, Connected TV) und Formate wie Display, Video, Native. Burda Forward sieht dabei die Technologie-Partnerschaft als wichtigen strategischen Meilenstein, um zukünftig noch unabhängiger von einem reinen Google Ecosystem agieren zu können. Die Unternehmensentscheidung für den Partner Appnexus bedeutet jedoch keine ganzheitliche Abkehr von den Google Werbesystemen. So setzt Burda Forward den AdManager von Google im Zuge der Veränderungen primär als eine der SSPs ein.

„Die neue Lösung gibt uns deutlich mehr technologische Freiheit und vor allem Platz für Innovationen, die wir zukünftig noch schneller und effizienter umsetzen können. Schon jetzt gibt uns die innovationsfreudige Zusammenarbeit einen Ausblick darauf, wie wir gemeinsam in diesem Jahr völlig neue Ansätze für die Werbeauslieferung entwickeln werden – alles im Sinne unseres Anspruchs an Goodvertising“, sagt Martin Lütgenau, Geschäftsführer bei Burda Forward Advertising.

Neue Entscheidungsmaschine für datenbasierte Werbeausspielungen

Das Herzstück des AdModell 3.0 ist nach Angaben von Burda Forward die „Curation Engine“. In dieser Entscheidungsmaschine arbeiten verschiedene Module integriert zusammen. So prüft beispielswiese ein Prozess den Consent-Status des Nutzers und damit, ob innerhalb der Maschine überhaupt Annahmen auf Basis der Nutzerdaten getroffen werden dürfen. Nur wenn diese Frage positiv beantwortet wurde, wird die Verfügbarkeit von Informationen zu dem jeweiligen Nutzer innerhalb des Burda-Forward-Netzwerks überprüft und entschieden, welche Art der Werbung der Nutzer erhalten soll. 

Sollte der Nutzer keinen Consent übergeben haben, so ermöglicht das auf unternehmenseigenen Algorithmen basierende System die Anzeige von Werbung, ohne dabei Cookies zu setzen oder personenbezogene Daten zu speichern.

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