Methbot, Hyphbot, 3ve... In jedem der vergangenem Jahre wurde mindestens ein großes Botnetzwerk bekannt, das für mehrere Milliarden gefälschte Klicks gesorgt und Betrügern so Umsätze in Milliardenhöhe verschafft hat. Der Kampf gegen Ad Fraud ist ein Wettrennen zwischen Tech-Anbietern und Betrügern. Um die Nase vorn zu behalten, gehen die Anbieter unterschiedliche Wege.
Der Schaden, der durch Ad Fraud verursacht wird, beträgt heute mehrere Milliarden US-Dollar pro Jahr. Bis 2025 sollen Betrüger insgesamt bis zu 50 Milliarden Dollar aus dem Advertising-Ökosystem entwendet haben. Auch der DACH-Markt bleibt davor nicht geschützt. Die Anti-Ad-Fraud-Plattform GSI One rechnet damit, dass allein in diesem Jahr 50 Millionen Euro Schaden im Affiliate Marketing aufgedeckt werden. Das Unternehmen erfasst die Qualität von Werbeeinblendungen sowie Klicks und Conversions, analysiert und verifiziert die Daten.
Sascha Kalabuchow, Entwickler von GSI One, geht davon aus, dass die schwerwiegenden Betrugsfälle aktuell jedoch nicht aufgedeckt werden. Meist erfolge dies erst Jahre danach. So konnte zum Beispiel das Botnetzwerk Methbot über Jahre hinweg agieren, ohne entdeckt zu werden und jährlich zwei Milliarden US-Dollar Umsatz generieren. Bei dieser Art von Ad Fraud werden Computer von normalen Nutzern durch Malware infiziert, die, ohne das Wissen des Nutzers, Seiten aufruft und mit Werbemitteln interagiert. Die von den Betrügern neu angelegten Internetseiten können so hohe Nutzer- und Klickzahlen aufweisen und lassen sich dadurch sehr gut vermarkten.
Einen Schritt vorn dank externen Beratern
Ein Weg, um auf die schnellen Veränderungen im Ad Fraud zu reagieren und von vornherein zu verhindern, führt über den Aus- und Aufbau von Expertise. Aus diesem Grund hat GSI One einen Beirat gegründet, der Werbetreibenden eine neutrale Beratung bieten soll. Erstes Mitglied des Beirats ist Bernhard Glock. Er war zuvor unter anderem als VP Global Media bei P&G (Procter & Gamble) und President World Federation of Advertiser (WFA) tätig.
Adjust mit neuer Messmetrik gegen Mobile Fraud
Das Mobile-Measurement-Unternehmen Adjust geht mit einer neuen Messmetrik gegen den mobilen Werbebetrug vor: Click Validation Through Proof of Impression. Durch die neue Metriken sollen künftig Klicks innerhalb mobiler Werbekampagnen nur dann verifiziert werden, wenn vorher auch eine Impression nachgewiesen werden konnte.
Damit ein Klick validiert werden kann, werden Werbenetzwerke zukünftig dazu aufgefordert Ad Impressions mit einer eindeutigen Kennung zu senden, die mit den letztlich resultierenden Klicks der Benutzer übereinstimmen müssen. Im Laufe des Jahres soll die Einhaltung dieses Standards zu einer zentralen Anforderung für alle Netzwerkmitglieder der Coalition Against Ad Fraud (CAAF), einer von Adjust gegründeten industrieweiten Allianz zur Bekämpfung von mobilem Werbebetrug, werden.
Netzwerke wie Adcolony, Applift, Aarki, Chartboost, InMobi, ironSource, Liftoff, Vungle, und die Programmatic-Inhouse-Software Kayzen haben bereits mit der Implementierung des neuen Standards in ihr System begonnen.
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