Fragmentierte Märkte, neue Tracking-Möglichkeiten, eine ganzheitliche Kampagnenaussteuerung, die möglichst alle Kanäle umfasst...Das sind nur einige der Herausforderungen, der sich werbetreibende Agenturen und Unternehmen im noch jungen 2019 gegenübersehen. ADZINE hat bei Werbetreibenden und Agenturexperten nachgefragt, welche Hürden im bevorstehenden Jahr zu nehmen sind und wo ihr Fokus liegt.
Die Fronten verhärten sich
Im Jahr 2019 wird die größte Herausforderung eine verschärfte 2-Block-Bildung sein. Auf der einen Seite GAFA mit weiterhin geringerer Transparenz zu Qualität und Tracking-Möglichkeiten. Auf der anderen Seite die OVK/AGOF Vermarkter mit fragmentierten Datenallianzen und Infrastrukturen. - Christian Wilkens, Chief Digital Officer, MediaCom Germany
Potenziale von Programmatic realisieren
Als Konsequenz fragmentierter Mediamärkte sind datengestütztes Marketing und User-zentrierte Planungsansätze längst notwendige Realität. In 2019 wird es daher von entscheidender Bedeutung sein, Transparenz und Qualitätsbewusstsein im Programmatic Advertising weiter zu erhöhen, um noch immer existierenden Vorurteilen gegen diese Abwicklungsform zu begegnen. In beiden Dimensionen – Transparenz wie auch Qualität – bietet das Programmatic Advertising erheblich größere Potenziale als klassische Buchungsformen. Dies gilt es in 2019 zu beweisen – von jedem einzelnen Anbieter und Dienstleister wie auch vom Markt als Ganzem.- Sascha Dolling, Managing Partner OMD Hamburg
Ganzheitlich Arbeiten, um Kunden zu erreichen
Es wird auf Seite der Unternehmen immer wichtiger, eine komplette (ganzheitliche) digitale Agenda zu haben, die kundenzentriert und kanalübergreifend aufgesetzt ist. Hier geht es nicht nur darum, neben Search und Social auch SEO oder Analytics aufeinander abzustimmen, sondern auch um die Ausspielung der Kampagnen und die Sammlung von Daten. In der Umsetzung und Optimierung gewinnt man dann, wenn man Brand- und Performance-Kampagnen verknüpft und die Wirkung beim Nutzer permanent misst. Es geht also darum, im Herzen der Verbraucher zu landen und so effektiv zum Geschäftserfolg des Kunden beizutragen. - Dariusch Hosseini, CEO Resolution Media
Reduce to the max
2019 erwartet das digitale Advertising eine übergeordnete Herausforderung, die sich unter dem Leitsatz „Reduce to the max“ subsumieren lässt. Unser gemeinsames Ziel muss es sein, die Komplexität und Unübersichtlichkeit im Digital Advertising nachhaltig zu reduzieren. Denn nur so werden wir wieder digitale Werbung platzieren können, die zu verstärkter Awareness und einem erhöhten Engagement mit der Marke führt. Gleichzeitig gilt es, durch Transparenz und weniger Layer/Player das Vertrauen in die digitale Werbung zurückzugewinnen und heiß diskutierte Themen wie Brand Safety, Ad Fraud & CO. auf eine sachliche und konstruktive Ebene zurückzuführen. Sollte uns das gelingen, werden wir Digital Advertising auch in Zukunft in ein holistisches Kommunikationskonzept einbinden können, das zu erhöhten messbaren Werbeerfolgen führt. - Linda Mozham, VP Client & Media bei Active International Deutschland
ePrivacy bremst Investitionen
Die größte Herausforderung im digitalen Marketing in Deutschland 2019 ist die Bewältigung der Folgen einer ePrivacy-Richtlinie, die eine umfassende Zustimmungsregelung zum Gegenstand hat. Angesichts des derzeit laufenden und nur schwer zu prognostizierenden Gesetzgebungsverfahrens ist die andauernde Rechtsunsicherheit dabei ein substantielles Hindernis für Investitionen im Bereich des datengetriebenen Marketings. - Manfred Klaus, Geschäftsführer Plan.Net
User-ID-Mechanismen lösen Cookies ab
Nach DSGVO in 2018 wird die anstehende ePrivacy-Verordnung in 2019 eines der großen Themen. Wie können existierende Consents potenziell erhalten und hohe Opt-in-Raten erzielt werden, ohne die übergeordneten Conversion-Rates zu gefährden? Insbesondere im Performance-Marketing und der Margen- bzw. CLV-Betrachtung und -Optimierung bleibt ein möglichst lückenloses Cross-Channel- und -Device-Tracking weiterhin das erklärte Ziel. Das verstaubte Cookie-based Tracking wird in 2019 langsam in den Hintergrund rücken und mittel- bis langfristig hoffentlich durch brauchbare User-ID-Mechanismen abgelöst – abseits von Google und Facebook. - Raphael Stange, CMO global Car2Go
Die Kunden nicht vergessen
Inhousing, Adressable TV, die Nachwirkung von GDPR...wir sollten aber als Branche nicht vergessen, es sind auch Konsumenten da. Sie konsumieren die Inhalte, sie kaufen die beworbenen Produkte, sie erwarten von uns Innovationen und Neuentwicklungen. Die größte Herausforderung für uns in Deutschland ist es, meiner Meinung nach, Änderungen positiv aufzunehmen und mit diesen Entwicklungen den digitalen Markt zu gestalten – und nicht gestalten zu lassen.
- Richard Kidd, Executive Advisor Adtrader Conference
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