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MOBILE

WhatsApp soll langfristig mit Werbung Geld verdienen

2. August 2018
Bild: ADZINE

WhatsApp bekommt eine Schnittstelle für die Kommunikation zwischen Unternehmen und Kunden. Über die WhatsApp Business API macht das Mutterunternehmen Facebook den ersten Schritt zur Monetarisierung des Messengers. Vorerst steht der Kundenservice im Vordergrund, langfristig ist jedoch Werbung im Status-Feld, ähnlich den Instagram Stories, geplant.

Nach dem für Facebooks Verhältnisse ernüchternden Umsatzwachstum für das zweite Quartal 2018 und der Bekanntmachung, dass man davon ausgeht, dass das Wachstum in den kommenden Quartalen weiter zurückgeht, stürzte die Facebook-Aktie um 20 Prozent.

Es kommt also nicht ganz ohne Überraschung, dass Facebook nun auch WhatsApp in die Pflicht nimmt, Erlöse einzuspielen. Mit etwa 1,5 Milliarden Nutzern weltweit würde sich Facebook damit eine weitere große Einnahmequelle erschließen. Nachdem das Messenger-Unternehmen in 2014 für 19 Milliarden US-Dollar übernommen wurde, beteuerten die damaligen Gründer Jan Koum und Brian Acton, dass der Messenger werbefrei bleiben würde. Beide haben sich jedoch im Laufe von 2017 von Facebook getrennt.

Bereits am Anfang des Jahres startete in einigen Ländern die WhatsApp Business App, wo Unternehmen Profile erstellen und mit ihren Kunden in Kontakt treten können. Der Kundenkontakt ist nun auch über die WhatsApp Business API, eine Schnittstelle in der normalen App, möglich. Hier können beispielsweise Kunden Anfragen zu Produkten stellen oder Shops den Versand von Produkten bestätigen. Der Chat soll als Kanal für den Kundenservice genutzt werden. Nutzer müssen der Kommunikation mit dem Unternehmen vorher zugestimmt haben.

Um die Nutzer auf die Chat-Möglichkeit aufmerksam zu machen, können Unternehmen Werbeanzeigen auf Facebook schalten, die direkt in den Messenger verlinken.

Die schnelle Kommunikation zwischen Kunde und Unternehmen ist vorerst kostenlos. Einen Haken gibt es jedoch. Antwortet ein Unternehmen nicht innerhalb von 24 Stunden, dann fallen Kosten pro Nachricht an.

Zunächst ist die Schnittstelle nur für ausgewählte Unternehmen nutzbar, soll aber sukzessive für alle Unternehmen verfügbar gemacht werden. Zu den ersten Unternehmen gehören unter anderem Uber, KLM, Singapore Airlines und Wish.

Erste Ads im Status-Feld

Mit der Business API hört die Monetarisierung von WhatsApp jedoch nicht auf. Ab 2019 plant Facebook auch Werbung in der App auszuspielen. Anders als im Facebook Messenger werden jedoch keine Ads im Chat-Posteingang auftauchen. Stattdessen können Werbetreibende ihre Botschaften über das Status-Feld ausspielen. Das Feature ähnelt stark den Instagram Stories. Hier können Nutzer Montagen aus Text, Fotos und Video für 24 Stunden anzeigen.

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