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DATA

Verbraucher sehen Datennutzung pragmatischer als angenommen

12. Juni 2018
olly, Dollarphotoclub,com - Adobe Stock

Laut einer aktuellen Studie der GlobalDMA, dem DDV und Acxiom haben Verbraucher auf der ganzen Welt trotz kultureller und wirtschaftlicher Unterschiede einen ähnlich pragmatischen Ansatz, wenn es um den Austausch ihrer Daten mit Unternehmen geht. Laut der Studie würden die Mehrheit der Befragten (77%) pragmatisch im Umgang mit ihren persönlichen Daten sein. Allerdings sind die Ergebnisse der Umfrage auch etwas widersprüchlich.

Die Umfrage hat den Titel „Globale Datensicherheit: Was der Verbraucher wirklich denkt" , durchgeführt im Auftrag der Global Alliance of Data-Driven Marketing Associations (GDMA), dem Deutschen Dialogmarketing Verband (DDV) und dem Datenanbieter Acxiom. Je nach Markt wurden 1000 oder 2000 Menschen für die Studie befragt.

'Do ut des' Grundsatz gilt auch beim Teilen persönlicher Daten

Demnach würden sich die Ansichten der Konsumenten in verschiedenen Ländern überraschend ähneln, wenn es um das Teilen persönlicher Informationen geht. Die Mehrheit der Befragten (51%) in den zehn untersuchten Märkten auf vier Kontinenten sind „Datenpragmatiker“. Sie entscheiden von Fall zu Fall, ob sie ihre persönlichen Daten teilen, abhängig von den Vorteilen, die sich für sie dadurch ergeben. Somit gilt auch hier für den Verbaucher der 'Do-ut-des'- Grundsatz (Ich gebe, damit Du gibst).

Viele Deutsche zeigen sich unbekümmert

Die zweitgrößte Gruppe der Befragten wird in der Studie als „unbekümmert“ beschrieben. Diese Personen haben wenig Bedenken, wie Daten gesammelt und verwendet werden. Jeder vierte Verbraucher weltweit gehört dieser Gruppe (26%) an. In Deutschland (34%) und den Niederlanden (35%) ist der Anteil der unbekümmerten Personen am höchsten. Die zwei größten Verbrauchergruppen repräsentieren zusammen 77% der Befragten.

Dem stehen Verbraucher gegenüber, die nicht bereit sind, ihre persönlichen Daten zu teilen, auch nicht im Gegenzug für einen verbesserten Service. Sie machen rund ein Viertel (23%) der insgesamt Befragten aus und sind in den beiden Ländern Argentinien (16%) und Singapur (17%) am geringsten vertreten.

„Wir befinden uns in einer neuen Ära des Datenschutzes. Es wurde die Frage aufgeworfen, ob die Diskussion über den Wert personenbezogener Daten die Bedenken der Verbraucher bei der Datennutzung verstärken. Tatsächlich zeigen unsere Untersuchungen, dass sich die Einstellung der Verbraucher positiv verändert, was uns optimistisch stimmt”, so Chris Combemale, GDMA Vorstandsmitglied und CEO der DMA (UK) Group. Combemale weiter:

Das Verständnis der Verbraucher darüber, wie wertvoll es ist, ihre persönlichen Daten als Teil einer modernen Wirtschaft mit Unternehmen auszutauschen, steigt. Die Herausforderung für Unternehmen besteht nun darin, von der positiven Einstellung der Verbraucher zu profitieren und darauf aufzubauen

( Chris Combemale, GDMA Vorstandsmitglied und CEO der DMA (UK) Group)

Mehrheit der Befragten sorgen sich dennoch um ihre Online-Privatssphäre

Obwohl 74% der Befragten sich in gewisser Weise um ihre Online-Privatsphäre sorgen, zeigen sich weltweit mehr als die Hälfte (51%) der Verbraucher dazu bereit, ihre Daten mit Unternehmen auszutauschen, solange dies einen eindeutigen Nutzen für sie hat.

41% der Verbraucher verstehen auch, dass der Datenaustausch für den reibungslosen Ablauf einer modernen Gesellschaft unerlässlich ist. Darüber hinaus glauben 38% der Umfrageteilnehmer weltweit, dass sie selbst die Verantwortung für ihre Datensicherheit tragen sollten – im Gegensatz zu staatlichen Institutionen (15%) oder Unternehmen (5%).

Persönliche Verantwortung hoch im Kurs

Dieses Gefühl der persönlichen Verantwortung ist in Deutschland (49%) am stärksten ausgeprägt. Also genau dort, wo sich 34% der Verbraucher zuvor als besonders unbekümmert hinsichtlich ihres Datenschutzes outeten (siehe oben).

Der GDMA-Bericht kommt auch zu dem Ergebnis, dass Kontrolle, Vertrauen und Transparenz in allen Ländern die Grundlage für eine gesunde Datenwirtschaft bilden. So ist die Hälfte der Verbraucher (51%) in allen befragten Märkten der Meinung, dass Vertrauen der Schlüssel zu ihrer Entscheidung ist, Informationen mit einem Unternehmen zu teilen. Die Studie zeigt auch, dass die Verbraucher mehr Transparenz (86%) und Kontrolle (83%) im Umgang mit ihren Daten verlangen, um dieses Vertrauen aufzubauen.

Carsten Diepenbrock, Geschäftsführer Acxiom Deutschland resümiert: .„Nicht erst seit dem Start der neuen DSGVO ist es wichtig, sorgsam mit der Verarbeitung und der Nutzung von Daten umzugehen. Verbraucher müssen sich sicher sein können, dass mit ihren Daten, wenn sie diese zur Verfügung stellen, auch verantwortungsvoll umgegangen wird.“

Verbraucher erwarten Vorteile durch die Angabe ihrer Daten. Und natürlich bedeutet dies auch einen Vertrauensvorschuss für das datenempfangene Unternehmen, dass es sorgsam und im Sinne des Verbrauchers mit den Daten umgeht.

(Carsten Diepenbrock, Acxiom Deutschland)