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Do it Yourself: In acht Schritten zum Inhouse-Kreativteam

Christian Altemeier, 8. Mai 2018
Bild: Alice Achterhof; CC0 - unsplash.com

In den USA ist es ein großer Trend: Immer mehr Unternehmen siedeln ihre digitale Kreation inhouse an. Auch bei uns zeigen beispielsweise Rewe Digital und Zalando, wie Unternehmen ihre Inhouse-Kreation erfolgreich mit den eigenen Daten verbinden. Die Gründe für einen solchen Wandel sind vielfältig – Kosteneinsparungen oder der Wunsch nach mehr Agilität und der Fähigkeit, besser auf die Bedürfnisse des eigenen Unternehmens eingehen zu können.

Diese Ziele zu erreichen, ohne die kreative Performance zu beeinträchtigen, ist eine echte Herausforderung. Das ultimative Ziel – bessere, effektivere Werbung – bleibt im Zuge der Umstellung nicht selten auf der Strecke.

Eine gute Planung ist das A und O, wenn neue Funktionen inhouse angesiedelt und neue Prozesse und Zuständigkeiten definiert werden. Welche Schritte sind entscheidend?

1. Einen starken Fürsprecher im eigenen Haus suchen

Die Unterstützung eines starken Fürsprechers ist essenziell und das erste Erfolgskriterium für jedes Change-Management im Unternehmen. Die Gründung einer eigenen Kreation bildet hier keine Ausnahme. Der Fürsprecher muss die neue Lösung intern unterstützen und gegebenenfalls auch verteidigen – zum Beispiel dann, wenn die inhouse kreierten Kampagnen im ersten Schritt noch nicht den gewünschten Erfolg liefen.

2. Einen klaren Rahmen definieren

Es braucht eine eindeutige Mission und einen festgelegten Rahmen, innerhalb dessen die kreativen Ressourcen intern eingebracht werden sollen. Welche Aufgaben sollen inhouse bearbeitet werden: Webseiten-Updates? Eigene Produktion von Bannern? Kreative Konzeption? Soll auch die Videoproduktion abgedeckt werden? Eine Definition des Umfangs der durchzuführenden Arbeiten ist von entscheidender Bedeutung, ebenso wie eine klare Zielsetzung.

3. Den Business Case quantifizieren

Nachdem der Umfang definiert ist, muss ein Geschäftsszenario erstellt werden. Keine Unternehmensinitiative kann ohne ökonomischen roten Faden erfolgreich sein. Hierfür ist ein verfügbares Budget nötig und jeder im Team muss verstehen, wie sich der kreative Erfolg in Kosteneinsparungen und, im besten Falle, Umsatzsteigerungen niederschlägt.

4. Einen operativen Businessleiter ernennen

Kreative Führung erfordert nicht nur Kreativität an sich, sondern auch ein grundlegendes Verständnis der zugrunde liegenden Geschäftszahlen und der Technologie. Die Chance, mit einer Inhouse-Lösung Erfolg zu haben, steigt deutlich, wenn es einen erfahrenen operativen Leiter gibt, der das Team führt und das tägliche Business vorantreibt.

5. In einen Talent-Management-Plan investieren

Der operative Leiter sollte einen Entwicklungs- und Ausbildungsplan für das Personal aufstellen. Neue Funktion übernehmen, Talente akquirieren und zugleich sicherstellen, dass diese einen Karriereweg innerhalb des Unternehmens haben, ist immer eine Herausforderung. Die Personaler sind möglicherweise mit dem Scouting sowie der Weiterentwicklung von Kreationsmitarbeitern noch nicht vertraut. Es erfordert konsequente Planung, um die Kreativen sowie ihre Arbeit in den Unternehmensstrukturen zu etablieren und ihnen Entwicklungsmöglichkeiten zu bieten.

6. Service Level Agreements vereinbaren

Klare Regeln darüber, wie das neue Team innerhalb des Unternehmens interagieren soll, minimieren das Risiko von Missverständnissen und Reibungen zwischen verschiedenen Abteilungen. Dies ist besonders bei Kreativteams wichtig, denn der interne Bedarf an kreativer Unterstützung ist in den meisten Fällen immens.

7. Das richtige richtige Toolset zusammenstellen

Die Verfügbarkeit von immer besser und immer billiger werdenden Tools treibt den Trend zur Inhouse-Kreation an, denn sie ermöglicht es auch technisch nicht versierten Usern, professionelle Designs zu realisieren. Dennoch muss das Team mit den richtigen Tools ausgestattet sein und die Wahl ist angesichts der Vielzahl an zur Verfügung stehenden Lösungen nicht leicht. Entscheidend ist, dass diese flexibel genug sind, sich langfristig mit den Bedürfnissen und Fähigkeiten des Kreativteams zu entwickeln. Das optimale Toolset kann oft durch die Kombination von Standardtools mit Software-as-a-Service- (SaaS-) Lösungen erreicht werden, die über einen starken integrierten Support verfügen.

8. Die notwendige Außenperspektive bewahren

Ein unterschätzter Aspekt eines erfolgreichen Insourcings ist der Support und die Perspektive von außen. Es ist sehr einfach, nur auf das Innerbetriebliche zu schauen, sich auf den Alltag zu fokussieren und so das Treiben der Branche aus dem Blick zu verlieren. Stetige Impulse von außen sind jedoch entscheidend, um an der Spitze zu bleiben. Daher muss zudem der Zugang zu externen Ressourcen sichergestellt werden, die es dem Kreativteam ermöglichen, innerhalb der Komfortzone zu bleiben und spontan auf benötigte fachmännische Unterstützung zurückzugreifen.

So unterschiedlich die Gründe für einen Inhouse-Wandel auch sind: Werden diese acht Schritte bei der Umsetzung berücksichtigt, hat die digitale Inhouse-Kreation nicht nur das Potenzial, die Flexibilität und Effizienz zu steigern, sondern auch hervorragende, qualitativ hochwertige Ergebnisse zu liefern.

Bild Foto: Flashtalking / Christian Altemeier Über den Autor/die Autorin:

Christian Altemeier gehört zum Gründungsteam von Flashtalking Deutschland. Seit 2009 leitet er aus dem Kölner Standort heraus den Vertrieb und die Geschäftsentwicklung des Unternehmens, erst als Business Development Director, seit 2016 trägt er als Geschäftsführer die Gesamtverantwortung für Flashtalking in der DACH-Region.

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