Der deutsche IT Konzern SAP schließt seine programmatische Werbeplattform, die vor zwei Jahren noch als „die“ deutsche Hoffnung gehandelt wurde und das Ziel verfolgte den automatisierten Mediaeinkauf einfacher, transparenter und besser zu machen.
Zum Ende des ersten Quartals 2018 wird SAP den Betrieb und Weiterentwicklung der SAP XM in Hamburg und Walldorf einstellen. Betroffen sind insgesamt 100 Mitarbeiter, die innerhalb der Konzerns andere Aufgaben übernehmen sollen. Das bestätigte uns Johann Freilinger, Head of Marketing & Communications von SAP XM.
Lange Zeit wurden der SAP XM gute Chancen am Werbemarkt eingeräumt, weil viele Unternehmen ihre gesamten Geschäftsprozesse über SAP Software abwickeln. Entsprechend nahe liegt der Gedanke, die Systeme und damit auch First-Party-Daten für den automatisierten Mediaeinkauf nutzbar zu machen. Ein auf SAP HANA basierendes Online Media Netzwerk sollte Werbetreibende direkt mit den Publishern zusammenbringen.
Seit Startschuss im Mai 2016 und einer zur dmexco 2016 bekannt gegebenen Kooperation mit Mercury Media und Blackwood Seven wurde es zunehmend ruhiger um SAP XM. Hinter den Kulissen hörte man zwar von Kooperationsvereinbarungen zwischen SAP XM und zahlreichen Publishern, weniger jedoch von weiteren Commitments der Einkaufsseite. Dies mag auch dem Umstand geschuldet sein, dass die Grundidee von SAP XM darauf beruhte, die Kontrolle des Mediaeinkaufs an den großen Agentur-Holdings vorbei in die Hände der Unternehmen zu legen. Diese Plan scheint allerdings vorerst nicht so richtig aufgegangen zu sein. Ob und wie SAP im Adtech- und Programmatic-Business aktiv bleiben wird, ist derzeit noch unklar.
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