SevenVentures verkauft Beteiligungen – Geschäftsmodell "Media for Equity" bleibt bestehen
Jens von Rauchhaupt, 28. Juni 2017SevenVentures, der Investmentarm der ProSiebenSat.1 Media, hat einen Großteil seines Media-for-Equity-Portfolios an den US-amerikanischen Private Equity Fonds Lexington Partners verkauft. Darunter befinden sich beispielsweise babymarkt, auxmoney und Justfab. SevenVentures betreibt ein Investment-Modell aus Minderheitsbeteiligungen und Mediakooperationen, bei dem Unternehmen finanzielle Mittel, Werbezeiten und andere Leistungen gegen eine individuelle Firmen- oder Umsatzbeteiligung erhalten. Dieses Modell steht bei den Werbetreibenden in der Kritik.
Erst kürzlich hat die Organisation Werbungetreibende im Markenverband (OWM) ihren Unmut darüber geäußert, dass die Privatsender über ihre Beteiligungen die Preistransparenz in den Werbeblöcken gefährden. Sender wie ProSiebenSat.1 haben in den letzten Jahren Beteiligungen an Startups etabliert und diesen Unternehmensbeteiligungen als Gegenleistung Freispots im TV zur Verfügung gestellt. Das ist den Werbetreibenden ein Dorn im Auge. Die OWM forderte die privaten TV-Sender auf, detaillierte Informationen zur Aufteilung der Werbeblöcke in bezahlte Werbung, Eigenwerbung, Trailer sowie Media for Equity-Modellen zur Verfügung zu stellen.
SevenVentures unterstützte die eigenen Beteiligungen – darunter befanden sich zeitweise auch lieferando, shopkick und zalando - im Rahmen der Beteiligungen „Media for Equity“ und „Media for Revenue“ durch zahlreiche MediaServices, insbesondere durch Werbezeiten, was in kürzester Zeit die Markenbekanntheit dieser Start-ups pushte.
Nun trennt sich der Investmentarm SevenVentures von einem Großteil seiner Beteiligungen durch den Verkauf an den US-amerikanischen Private Equity Fonds Lexington Partners. Der erzielte Verkaufserlös liegt laut Pressemitteilung im mittleren zweistelligen Millionen Euro-Bereich.
Sabine Eckhardt, Chief Commercial Officer und Vorstandsmitglied der ProSiebenSat.1 Media SE: „Wir haben die eingesetzten Media- und Barinvestitionen im Wert verdoppelt und den Marktwert der SevenVentures-Beteiligungen durch TV-Werbung auf unseren Sendern signifikant gesteigert – zum beidseitigen Vorteil. Das ist ein großer Erfolg und Beweis für die Nachhaltigkeit unseres Media-for-Equity-Modells.“
Auf Nachfrage von Adzine bestätigte uns die Pressesprecherin Dorothea Schneider, dass SevenVentures an dem Geschäftsmodell „Media for Equity“ bzw. „Media for Revenue“ auch zukünftig festhalten wolle.
Im Zuge der Transaktion werden bis zu 16 Minderheitsbeteiligungen von SevenVentures und anderen Konzerngesellschaften an den neu gegründeten Fonds „Crosslantic Capital“ übertragen. Geführt wird Crosslantic Capital von Sascha van Holt, der bisher als Geschäftsführer die Beteiligungen der SevenVentures verantwortete. Neben der Betreuung des übernommenen Portfolios wird Crosslantic auch Folge- und Neuinvestitionen in Digitalunternehmen tätigen.
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