Der Internetkonzern und Online-Shop Amazon hat in den USA einen neue Werbelösung namens Advertiser Audiences gelauncht. Das Prinzip ähnelt dem Facebook Werbemodell Custom Audiences. Auch Amazon arbeitet mit E-Mail Adressen. Advertiser können damit Zielgruppen für Display-Kampagnen erstellen, diese aber – im Unterschied zu Facebook – auch für Werbung außerhalb von Amazon einsetzen.
Das neue Werbemodell gilt allerdings zunächst nur für den US amerikanischen Markt. Interessanterweise müssen die Werbetreibenden selbst keine Produkte auf Amazon.com anbieten. Stattdessen reicht es, eine eigene Kundenliste mit E-Mail Adressen auf Amazon hochzuladen, hat der Advertiser eine solche Liste nicht selbst bereits anonymisiert, kann er dies über das Audiences-Interface (kryptografisches Hashing) auf Amazon erledigen. Laut Amazon sei der Schutz der Privatssphäre stets gewährleistet. Darauf legt der Internetriese in seiner Produktmeldung besonders wert.
Aus den hochgeladenen E-Mail Adressen können die Werbetreibende im Interface dann Zielgruppen-Segmente auswählen und diese für eine Displaykampagne einsetzen (Data-Onboarding). Leider sind die Amazon Produktangaben spärlich. Allerdings zeigen die ersten Vorzeigekampagnen, in denen Advertiser Audiences eingesetzt wurden, dass Amazon den Mediaeinkauf außerhalb von Amazon über die eigene Programmatic Advertising Platform (AAP) realisiert.
Erwähnenswert ist die besondere Stellung von Amazon für den Advertiser. Der Internetkonzern hat insgesamt 300 Mio. registrierte Kunden (Stand Februar 2017) und Amazon ist für die meisten dieser Nutzer eine feste Anlaufstelle in ihrem Kaufentscheidungsprozess.
Amazon positioniert Advertiser Audiences als Cross-Channel-Werbeprodukt mit dem Werbetreibende nicht nur eigene Bestandskunden, sondern auch statistische Zwillinge und Neukunden ansprechen können. Kritisch bleibt allerdings, dass Werbetreibende zwar eigene (CRM) Daten an das Amazon Werbesystem übergeben,allerdings von Amazon keine Informationen in Form von Trackingdaten zurückerhalten..
Die unterschiedlichen Targeting-Taktiken von Advertiser Audience und ihrer bisherigen Erfolgsquoten beschreibt Amazon wie folgt:
- Reach existing customers to drive relevant, precise creative messaging regardless of your campaign goal. In early cases, using Advertiser Audiences to reach existing customers increased clickthrough rate by 2x, consideration rate by 9x, and purchase rate by 4x to 8x campaign averages. Advertisers such as Burt’s Bees more than doubled their return on ad spend using Advertiser Audiences.
- Reach customers who exhibit similar behaviors by building a new segment to extend your campaign reach. In many cases, lookalike segments have a 200% uplift in traffic to Amazon.com product detail pages, where those customers are 4x more likely to purchase.
- Reach new customers by excluding the uploaded segment of existing customers from your media plan. Focusing on new customers builds greater relevance and prevents redundancy, which has provided an estimated 5% to 10% savings in advertising spend for early adopter, Nespresso.
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