Schon seit geraumer Zeit erwartet die Branche einen Zusammenschluss zwischen dem französischem Medienunternehmens Vivendi und der ebenfalls französischen Mediaagentur Havas. Die beiden Unternehmen sind durch die Familie Bolloré und ein Netz aus Unternehmensanteilen schon seit Jahren verbunden. Nun möchte Vivendi die Havas-Anteile der Groupe Bolloré und damit 60 Prozent an Havas Media erwerben.
Insgesamt 2,36 Milliarden Euro würde sich Vivendi die Übernahme kosten lassen, die unwillkürlich ein kleines Geschmäckle hinterlässt. Immerhin würde es dadurch zu einer Kooperation zwischen Mediaeinkaufs- und Verkaufsseite kommen. Erst letztes Jahr hat sich Sir Martin Sorrell, CEO der rivalisierenden Agenturengruppe WPP, auf der Advertising Week Europe: „I find it a fascinating example of someone [Vincent Bolloré] who owns media, content and a telecoms platform and an agency. It’s never been done before.” Es wird sich zeigen, ob sich diese Kombination auf das Einkaufsverhalten von Havas auswirken wird. Bisher macht Vivendi mit seinem Angebot jedoch nur erste Aufwartungen und zeigt Interesse an Havas an. In trockenen Tüchern ist hier also noch lange nichts.
Das Angebot kommt nicht aus heiterem Himmel. Die beiden Unternehmen verbindet schon seit Jahren ein Name: Bolloré.
Vincent Bolloré, Vorstandsvorsitzender und CEO der Groupe Bolloré, sitzt ebenfalls dem Vorstand von Vivendi vor. Sein Sohn ist Yannik Bolloré, CEO der Havas Group. Erst in 2016 hat die Groupe Bolloré ihr Investment in Vivendi vergrößert und ist mit einem 20,4-prozentigem Anteil mittlerweile der größte Shareholder an dem Medienunternehmen.
Zu Vivendis Töchtern gehört der französische PayTV-Anbieter Canal+ sowie die Universal Music Group. Hinzu kommen kontrollierende Anteile an der Telecom Italia, dem Spielepublisher Gameloft und der Videoplattform Dailymotion.
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